Lass stecken, Toni!

von Redaktion

MATHIAS MÜLLER

Etwas lapidar und direkt auf den Punkt gebracht: Lass stecken, Toni! Natürlich hat 2014-Weltmeister Kroos die nötige Qualität für das Nagelsmann-Team, dennoch sollten alle Beteiligten davon absehen. Aus vielen Gründen. Madrids Anführer hat sich vor zweieinhalb Jahren bewusst zu seinem Rücktritt entschieden. Um seinen Körper zu schonen und sich auf den Club zu konzentrieren – klug mit über 30 Jahren. Bereut hat er das nie. Warum soll das plötzlich anders sein?

Kroos spielt nach wie vor auf Topniveau – im bekannten Real-System. Aber ob er die Qualität hätte, eine völlig verunsicherte Mannschaft mit breiter Brust an sich zu reißen? Eher nicht. Aber nur dann würde eine Rückholaktion Sinn machen. Oder kann Kroos neuerdings auch Außenverteidiger? Denn an ballsicheren Mittelfeldspielern mangelt es nicht. Kehrt Kroos tatsächlich zurück, spielt aber nicht außerordentlich, gehen die Diskussionen sofort wieder los.

Was außerdem nervt: die Geheimniskrämerei. Lanciert hat das Thema vor ein paar Tagen Madrid-Kollege Antonio Rüdiger – wie passend. Auf Nachfrage druckst Kroos nur herum. Sollte er plötzlich wieder patriotische Gefühle haben, warum nicht geradeheraus kommunizieren?

Das größte Totschlagargument ist aber wohl die Historie: Selbst Lothar Matthäus oder Stefan Effenberg sind bei ihren DFB-Comebacks jeweils gescheitert.

mathias.mueller@ovb.net

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