London – Die Fans hieven Luke Littler ins „Wonderland“, eine Ikone vergleicht ihn mit Lionel Messi – und plötzlich ist er auch Titelkandidat: Der 16-jährige Engländer mit dem Spitznamen „The Nuke“ („Die Atombombe“) hat die größte Darts-Bühne der Welt mit einem Knall betreten. Schon in seinem ersten WM-Match pulverisierte Littler einen Rekord, weitere dürften schnell folgen.
Der Sieg der deutschen Darts-Hoffnung Gabriel Clemens, ein souveränes 3:1 in der zweiten Runde gegen Man Lok Leung, geriet etwas in den Hintergrund.
Littler fertigte in der ersten Runde den Niederländer Christian Kist mit einem Average von über 106 Punkten ab – einen höheren gab es bei einem WM-Debüt noch nie. Am Donnerstag bezwang der Junioren-Weltmeister dann auch den an Position 20 gesetzten UK-Open-Sieger Andrew Gilding, der mit 53 Jahren auch sein Großvater sein könnte.
Eigentlich müsste Littler, der aufgrund seines ungewöhnlich starken Bartwuchses aussieht wie viele seiner erfahrenen Kollegen, mit 16 Jahren noch zur Schule gehen. Die Fans im „Ally Pally“ bedachten dies sogar mit Gesängen („You’ve got school in the morning“). Littler verneinte aber.
„Ich weiß nicht, woher sie das haben, aber es ist lustig, ihnen zuzuhören und zu wissen, dass ich morgen keine Schule habe“, sagte Littler, der aus der Nähe von Liverpool stammt und verriet: „Nachdem ich meine Tourkarte auf der Nachwuchs-Tour gewonnen habe, bin ich nie wieder zur Schule gegangen.“
Währenddessen hat Florian Hempel bei der WM ein fulminantes Comeback hingelegt und den belgischen Star Dimitri van den Bergh erneut aus dem Turnier geworfen. Der 33 Jahre alte Kölner drehte am Freitagabend einen 0:2-Rückstand mit einer sensationellen Aufholjagd und gewann überraschend mit 3:2. „Ich bin der Mann für die Comebacks“, sagte Hempel. sid