Göteborg/München – Bei seinem Vornamen ist die Formulierung legitim: Der junge Münchner Eishockeyspieler Oswald legte einen Veitstanz aufs Göteborger Eis. Erster deutscher Auftritt bei der U 20-Weltmeisterschaft in Schweden – und der 19-jährige Veit Oswald war eine der auffälligsten Figuren. Der Stürmer erzielte gegen Finnland das frühe 1:0 und später das 4:3, als die Partie gerade dabei war, sich gegen seine Mannschaft zu wenden. Das war auch der Endstand: 4:3 (1:1, 3:2, 0:0) für das Team von Junioren-Bundestrainer Tobias Abstreiter.
Die vier Testspiele hatte die deutsche Mannschaft allesamt verloren (zwei gegen die Schweiz, gegen Norwegen und die Slowakei) – doch zum Turnierstart war sie bereit. „Wir sind bester Dinge“, sagte Abstreiter, wohlwissend, dass Finnland „eine starke Eishockey-Nation“ ist. Das Konzept, das der Coach gewählt hatte: Er gab den Topspielern viel Eiszeit. Vor allem die Angriffsreihe mit Oswald, dem Berliner Eric Hördler und dem in Nordamerika spielenden Ex-Krefelder Luca Hauf setzte die offensiven Akzente. Im Kader steht auch Julian Lutz (19), der als Zweitrunden-Draft der Arizona Coyotes von 2022 auf eine NHL-Karriere hofft, aber sich via EHC München noch nicht empfehlen konnte und deshalb in die US-Juniorenliga zu den Green Bay Gamblers wechselte. Lutz spielte gestern an der Seite von Roman Kechter (Nürnberg) und Moritz Elias (Augsburg), die Stammplätze in der DEL haben. Aus München war der in einigen Szenen unglücklich agierende Verteidiger Jakob Weber am Start, dazu aus der Salzburger Red-Bull-Akademie Phillip Sinn, Daniel Assavolyuk und Vadim Schreiner.
Die Deutschen waren hinten anfällig, spielten aber beherzt offensiv, nahmen aus dem ersten Drittel 13:5 Schüsse mit. Ab dem zweiten Durchgang war es ein beidseitiges Geballere mit zweimaliger finnischer Führung und deutschem Gegenhalten (der Ingolstädter Hübner zum 2:2, Kechter zum 3:3).
Im Schlussdrittel fand sich die deutsche Mannschaft defensiv, Torhüter Philipp Dietl aus Straubing zeigte starke Paraden in Serie. Am Ende hatte er 43 Schüsse abbekommen. Die letzten zwei Minuten überstand man in Unterzahl. Weiter geht es bereits heute (19.30 Uhr) gegen WM-Heimteam Schweden. GÜNTER KLEIN