Drama und Doppel-Pech

von Redaktion

DARTS Schindler und Clemens raus – Skandal um Williams

London – Dramatisches Aus für Martin Schindler, „Double Trouble“ bei Gabriel Clemens: Die beiden deutschen Darts-Profis haben das WM-Achtelfinale nach gänzlich unterschiedlichen Drittrunden-Partien gegen englische Kontrahenten verpasst. Während Clemens nach großen Schwierigkeiten auf die Doppelfelder deutlich 1:4 gegen Dave Chisnall verlor, erlebte Schindler einen Thriller ohne Happy End: Trotz einer 2:0-Satzführung unterlag der Strausberger nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle im Londoner Alexandra Palace Scott Williams mit 3:4.

„Ich habe nicht viel falsch gemacht, nur minimal, ein bisschen“, sagte Schindler frustriert. Auch wenn er mit 13 perfekten 180er-Würfen einen deutschen WM-Rekord aufstellte und unter dem Strich einen besseren Average als sein Gegner warf, reichte es am Ende nicht, um als zweiter Deutscher überhaupt in die Runde der letzten 16 einzuziehen. „Ich hatte das Publikum noch nie so auf meiner Seite“, sagte Williams nach dem spektakulären 4:3-Sieg bei Sky Sports – und fügte noch hinzu: „Ich weiß, dass wir zwei Weltkriege und eine Weltmeisterschaft gewonnen haben. Auch die deutschen Fans hier waren riesig.“ Der Shitstorm im Netz folgte prompt, und auch der übertragende Sender sah sich nach der geschmacklosen Anspielung dazu genötigt, darauf zu reagieren. Die Sky Sports-Moderatorin Anna Woolhouse entschuldigte sich nach dem Interview für die Verwendung „beleidigender Sprache“.

Williams selbst bat später in den sozialen Medien um Entschuldigung: „Was ich vorhin auf der Bühne gesagt habe, war ein bisschen dumm“, schrieb der Engländer auf X. „Es war nicht beabsichtigt, die Gefühle von irgendjemandem zu verletzen, und ich entschuldige mich vielmals“.

Deutschland droht nach den Festtagen vor Weihnachten nun die große Ernüchterung, nur noch zwei Chancen bleiben an diesem Donnerstag. Florian Hempel und WM-Debütant Ricardo Pietreczko kämpfen um das Weiterkommen – und die Aufgaben haben es in sich. Der Wahl-Kölner Hempel trifft am Nachmittag (13.40 Uhr) auf den hoch gehandelten Stephen Bunting, am Abend (ca. 21.15 Uhr) bekommt es „Pikachu“ mit Topfavorit Luke Humphries zu tun.

Clemens fand einen simplen Grund für seine deutliche Niederlage, „weil ich scheiße gespielt habe – vor allem die ersten drei Sätze“, sagte der 40-Jährige und ergänzte: „Man hat gesehen, dass ich es versucht habe. Es ist unheimlich schwer, ein 0:3 zu drehen. Auch mir ist es nicht gelungen.“

Der WM-Halbfinalist der vergangenen Ausgabe hatte einen Fehlstart hingelegt und war überhaupt nicht in die Partie gekommen.  sid

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