München – Im letzten Spiel vor der Winterpause feierte Matthijs de Ligt (24) nach überstandenem Innenbandriss sein Comeback: In Wolfsburg stand er eine knappe halbe Stunde auf dem Feld. Elf Partien verpasste er in der Hinserie verletzungsbedingt. Seine überschaubare Hinrundenbilanz: Wettbewerbsübergreifend kommt er lediglich auf 391 Einsatzminuten in zehn Spielen. Pro Partie stand er also nur 39,1 Minuten auf dem Feld. Zu wenig für jemanden, der ursprünglich als neuer Abwehrchef des FC Bayern verpflichtet wurde. Selbst wenn de Ligt gesund und fit ist, hat er einen schweren Stand unter Chefcoach Thomas Tuchel (50).
Das Trainerteam sieht im Spielaufbau des Holländers immense Schwächen und bevorzugt deswegen Minjae Kim (27) und Dayot Upamecano (25) als Duo in der Innenverteidigung. Dass die niederländische Abwehrkante seinen Ansprüchen in München derzeit hinterherläuft, ist auch den europäischen Top-Clubs nicht verborgen geblieben. So soll sich beispielsweise der FC Arsenal aus der Premier League mit einem Transfer von de Ligt beschäftigen, wie The Athletic berichtet.
Teammanager Mikel Arteta (41) gilt dem Vernehmen nach als großer Fan. In Spanien machen parallel dazu Gerüchte die Runde, dass Real Madrid nach den Kreuzbandrissen von David Alaba (31) und Eder Militao (25) ebenfalls auf den Nationalspieler aufmerksam geworden sind. Im Idealfall wollen die Königlichen so schnell wie möglich auf dieser Position präsentieren. Unsere Zeitung weiß, dass ein Verkauf von de Ligt im Winter als ausgeschlossen gilt. Das hat vor allem mit der äußerst dünn besetzten Hintermannschaft zu tun, die wegen Afrika- und Asien-Cup zwischen Januar und Februar noch mehr ausgedünnt wird. Mit Kim und Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui (26) müssen die Münchner in dieser Zeit auf zwei weitere Defensivspezialisten verzichten. Doch im Sommer könnten die Karten neu gemischt werden.
Tuchel ist auf der Suche nach einem neuen Abwehrchef, der die Hintermannschaft nicht nur körperlich, sondern auch spielerisch anführen kann. Nicht umsonst gab es bereits ein Telefonat mit Ronald Araujo (24) vom FC Barcelona. Der 1,92 Meter große Innenverteidiger aus Uruguay gilt als absoluter Wunschspieler des Bayern-Trainers. Problem: Angesichts des Marktwerts von 70 Millionen Euro und des langfristigen Vertrags bis zum 30. Juni 2026 dürfte ein Transfer erneut an der 100-Millionen-Marke kratzen. Vorausgesetzt, Barcelona zeigt sich überhaupt gesprächsbereit…
Leroy Sané hat bei sich indes selbst einen Reifeprozess festgestellt. Er sei seit seinem Wechsel von Manchester City zu Bayern München „in allen Bereichen erwachsener geworden“, sagte Sane im Interview mit dem Bayern-Magazin 51.
„Damals war ich 24 Jahre jung, im Januar werde ich 28. Ich denke, in diesem Altersbereich macht jeder Mensch noch mal eine gewisse Entwicklung durch im Reifeprozess.“ Sané räumt auch Fehler in der Vergangenheit ein.
„Im Nachhinein gebe ich ja selbst zu, dass ich früher manchmal zu leicht Angriffsflächen geboten habe, in die dann Dutzende Dinge hineininterpretiert wurden. Aber auch daraus lernt man. Man wird erwachsener und entwickelt selbst ein besseres Gespür dafür, was wie außen ankommt“, sagte der Offensivspieler, und ergänzte: „Ich hatte in meiner Karriere Ups and Downs, aber auch aus den Downs habe ich vieles lernen können. Zudem bin ich inzwischen zweifacher Familienvater, das lässt einen ebenfalls reifer werden.“In dieser Saison spielt Sané auf konstant hohen Niveau. „Ich hatte unter Thomas Tuchel bereits eine sehr gute Vorbereitung. Alles hat sich sehr gut angefühlt. Und dann hat eines zum anderen geführt.“