München – Die Mitarbeiter des FC Bayern staunten vor Weihnachten nicht schlecht, als sich die Bürotüren öffneten. Höchstpersönlich brachten die Spieler die Geschenke der Profi-Mannschaften bei den Mitarbeitern vorbei – Inhalt: ein wunderbares Kaffee-Kränzchen. Becher, Kekse und Bohnen von „ALRIGHTY Caretrade Coffee“ – und da kommt der Kapitän höchstpersönlich ins Spiel. Denn Manuel Neuer ist Gesellschafter der Münchner Kaffeemarke, die im Werksviertel jüngst ihre erste eigene Rösterei mit Coffeeshop eröffnet hat. Zum Start traf unsere Zeitung den 37-Jährigen auf einen schnellen Espresso.
Herr Neuer, vor einem Jahr lagen Sie im Krankenbett. Was hätten Sie gesagt, wenn Ihnen damals jemand prophezeit hätte, dass sie Ende 2023 wieder Nummer eins beim FC Bayern und bald auch im DFB-Team sind? Und was nehmen Sie mit aus diesen 365 Tagen – für die Karriere und das Leben?
Das war damals sicherlich schwer vorstellbar, aber ich hatte es fest als Ziel vor Augen – und in den folgenden Wochen und Monaten alles gegeben und einen unheimlichen Rückhalt und noch mehr Unterstützung von vielen Menschen. Dafür bin ich sehr dankbar. Und wenn ich heute im Tor stehe, können diese Menschen das alle auch ein klein wenig als persönlichen Sieg verbuchen. Dieses Jahr hat mich insgesamt sicherlich stärker geprägt als alle zuvor. Es war ein Jahr in Extremen. Im Rückblick bin ich für vieles sogar dankbar.
Als Jochen Hahne Sie im letzten Jahr zwischen den Feiertagen für einen Verbandswechsel besuchte, luden Sie gleich die ganze Familie zum Essen ein. Ist für solche Gesten in diesem knallharten und vor allem gehetzten Geschäft Fußball generell zu wenig Zeit? Wie wichtig sind gute Freundschaften auf und neben dem Platz – Stichwort: Sven Ulreich?
Diese Frage muss jeder für sich beantworten. Ich jedenfalls nehme mir gerne Zeit, um andere meine Dankbarkeit spüren zu lassen. Nicht zuletzt deshalb engagiere ich mich ja auch in meiner Stiftung: aus Dankbarkeit für meine gute und sorgenfreie Kindheit und Jugend. Und zu Ulle ist eigentlich alles gesagt: uns verbindet viel – und er zählt auf jeden Fall zu den Menschen, die ich in meiner vorherigen Aussage angesprochen habe.
Sie sagen, Sie können bis 40 Fußball spielen – also denken Sie von Einjahresvertrag zu Einjahresvertrag – und werden parallel Geschäftsmann?
Über meine Verträge spreche ich ja nicht öffentlich. Ich kann aber sagen, dass ich noch sportliche Ziele vor Augen habe, die auch noch ein wenig Zeit benötigen. Ich habe nie gesagt, dass ich bis 40 spielen werde – eher so lange es mir Spaß macht, ich meine Leistung zeigen kann und gebraucht werde. Aber natürlich entwickeln sich daneben bereits klare Gedanken und feste Projekte für die Zeit danach.
Wie wählen Sie Ihre Invests aus – und was genau gibt Alrighty Ihnen und seinen Kunden?
Um eine Investition zu tätigen, verlangen es meine persönlichen Wertvorstellungen, das Unternehmen neben der unabdingbaren Seriosität der handelnden Personen auch auf die konzeptionell festgeschriebene Nachhaltigkeit der Produkte zu prüfen. Alrighty achtet bei der gesamten Lieferkette, vom Anbau und der Auswahl der Bohnen bis zur Verpackung, auf Nachhaltigkeit. Jedes verkaufte Produkt unterstützt zudem die Roots & Shoots-Projekte der Umweltaktivistin und Verhaltensforscherin Jane Goodall. Gemeinsam mit der NGO „Menschen für Menschen“ hat Alrighty zudem ein Aufforstungsprojekt in Äthiopien ins Leben gerufen, welches einen integrierten Ansatz verfolgt. Damit wird nicht nur der eigene CO2-Verbrauch kompensiert, es entsteht darüber hinaus ein Beitrag zum Klimaschutz.
Wie wichtig ist die soziale Komponente – bewusst setzt Alrighty auf die „Underdogs“, um den Kaffeemarkt zu revolutionieren?
Wir arbeiten nach der eigens entwickelten „Caretrade“-Philosophie. Das Unternehmen bezieht Kaffeebohnen ausschließlich von Farmer:innen, die entweder jung, weiblich oder aus Afrika sind. Diese sind diejenigen, die bislang in der Kaffeeindustrie zu wenige Chancen erhalten. Damit soll die Vielfalt im Kaffee geschützt werden.
Wie trinken Sie Ihren Alrighty-Kaffee am liebsten – und wenn Sie einen Kaffeegast Ihrer Wahl einladen dürften: Wer wäre es?
Am liebsten trinke ich den Easy Espresso. Ich durfte dieses Jahr schon einen mit Jane Goodall beim Day of Hope in München trinken – das war ein absolutes Highlight.