London – Es ist eine große Sportgeschichte, die Luke Littler seit Tagen schreibt. Der 16 Jahre junge Darts-Profi aus der Nähe von Liverpool hat überraschend das WM-Finale von London gegen Luke Humphries erreicht (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe).
Bei den Siegen über den Niederländer Raymond van Barneveld (Niederlande) und Rob Cross (England) hat „The Nuke“ (die Atombombe), wie Littler genannt wird, bereits zwei ehemalige Weltmeister aus dem Turnier genommen. Er hat sechs souveräne Siege hinter sich und ist bisher der beste Spieler der Titelkämpfe. Was gibt es zur Teenie-Sensation im Alexandra Palace zu wissen?
Kneipe
Mit seinem Vater fand Littler schon im Alter von acht, neun Jahren regelmäßig den Weg in die Kneipe und warf dort Pfeile. Vor vier Jahren kam es bei einer Pub-Challenge auch zu einem Aufeinandertreffen mit dem Mann, gegen den Littler am Mittwoch um 500 000 Pfund (knapp 600 000 Euro) und die riesige Sid Waddell Trophy spielte: Luke Humphries, der inzwischen 28 ist und 2023 der mit Abstand beste Spieler der Darts-Szene war.
Phil Taylor
Mit 63 Jahren und 16 gewonnenen WM-Titeln ist Phil Taylor nicht mehr aktiv. Landsmann Littler berät er allerdings. „Er ist der beste Teenager, den ich je in meinem Leben gesehen habe“, sagte „The Power“, wie Taylor genannt wird, voller Anerkennung. Taylors damaligen Dauerrivalen van Barneveld besiegte das Supertalent im Achtelfinale ohne jede Mühe.
Zukunft
Bei einem Sieg über Humphries würde sich Littler auf Anhieb auf Platz neun der Weltrangliste verbessern. Dabei hatte er über den Bewertungszeitraum (die vergangenen zwei Jahre) gar keine Tourcard, um bei bedeutenden Turnieren dabei zu sein. Eine Teilnahme an der hoch dotierten und prestigeträchtigen Premier League wäre dann wohl Formsache.
Vergleich mit Messi
Littlers Lauf kommt überraschend, doch die Experten waren schnell angetan. Schon nach seinem ersten WM-Spiel zog Experte Wayne Mardle Parallelen zum argentinischen Fußball-Superstart Lionel Messi und der Leichtigkeit, die der in jungen Jahren versprühte.
Start mit Windeln
Bereits mit 18 Monaten soll Littler – in Windeln – erste magnetische Pfeile geworfen haben. Auf X teilte er ein Video, wie er im Alter von drei Jahren sein Vorbild van Barneveld beim Werfen und beim Jubeln imitiert. dpa