Sportschau in Gefahr

von Redaktion

„Offene Ausschreibung“: DFL-Rechtepoker nimmt Fahrt auf – und nichts ist sicher

Frankfurt – Die Zukunft der Bundesliga-Sportschau am Samstagabend in der ARD ist ungewiss. Bei der im zweiten Quartal dieses Jahres anstehenden Vergabe der Medienrechte ab der Saison 2025/26 gebe es „für kein Zeitfenster, kein Format und keinen Sender eine Bestandsgarantie“, sagte DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel in einem Interview der „Sport-Bild“ (Mittwoch). „Das liegt ganz einfach in der Natur einer offenen Ausschreibung.“

Die Deutsche Fußball Liga hat beim Bundeskartellamt laut Merkel zwei Szenarien eingereicht. „Eines mit einem Sende-Fenster, wie man es heute kennt. Was an die ARD-Sportschau, aber genauso auch an andere frei empfangbare Sender gehen könnte“ und „ein späteres Sende-Fenster von 19.15 Uhr bis 20.15 Uhr. Welches Paket den Zuschlag bekommt, hängt von den inhaltlichen Konzepten und Geboten ab.“ Generell habe man „im Markt ein umfassendes Interesse an einer kompakteren Verwertung im Free-Bereich am Samstagabend“ festgestellt, sagte Merkel weiter.

Die ARD zeigt derzeit samstags ab 18.30 Uhr erste Zusammenfassungen im Free-TV von den Nachmittagsspielen in der Fußball-Bundesliga. Die durchschnittliche Reichweite in der vorigen Saison lag bei rund 3,7 Millionen Menschen. „Uns ist natürlich klar, dass die ARD mit der Sportschau seit der Gründung der Bundesliga 1963 deren langjährigster Partner ist“, sagte Merkel. Dass der Sender bei der Ausschreibung auf ein Paket mit späteren Highlight-Rechten bieten würde, gilt in der Branche allerdings als unwahrscheinlich.

Mit Blick auf die Rechtevergabe treibt die DFL ihre Planungen eines weiter verbesserten Medienangebotes voran. So ist eine ligaweite Doku geplant, die Einblicke hinter die Kulissen bieten soll. „Da muss es nicht nur um den Spieltag und die großen Clubs gehen“, so Merkel.

Der 43-Jährige wünscht sich künftig zudem deutlich mehr mediale Nähe zu den Vereinen. Kurz-Interviews am Mannschaftsbus, Kameras in der Kabine, mehr Interviews und Trainingsbilder: Merkel hat konkrete Vorstellungen und feilt an der Umsetzung.  dpa

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