Göteborg/München – Schon die Uhrzeit ist eine Bestrafung: 11 Uhr. Heute Vormittag muss sich die deutsche Junioren-Nationalmannschaft bei der Eishockey-U 20-WM in der Riesenhalle Scandinavium im schwedischen Göteborg gegen den Abstieg aus der höchsten Division wehren. Früher lief die Relegation im Best-of-Three-Verfahren ab, nun kommt es auf ein einziges Spiel an: Deutschland – Norwegen. Ein aus U 18-Zeiten aufgeladenes Duell.
Es geht um das, was die überwiegend 19-jährigen Deutschen dem nächsten Jahrgang hinterlassen – und in einigen Fällen um die eigenen Ambitionen, Karriere in Nordamerika zu machen. Gedraftet sind die beiden Stürmer Julian Lutz (seit 2022) und Kevin Bicker (2023) – doch einen Vertrag haben sie noch nicht bekommen. Auf sich aufmerksam machen wollte der Münchner Veit Oswald – doch nach furiosem Start mit zwei Toren zum Sensationssieg gegen Finnland (mittlerweile Halbfinalist) verbockte Oswald mit einer großen Strafe das Match gegen Lettland (2:6) und war gegen Kanada (3:6) gesperrt,
Auf dem Prüfstand steht auch die Leistungsfähigkeit der Red-Bull-Akademie, die mit drei Akteuren vertreten ist. Doch der hochgelobte Verteidiger Phillip Sinn, der auch schon DEL-Einsätze für den EHC München aufzuweisen hat, erlebt zu viele Gegentreffer (Plus-Minus-Bilanz: minus 8). Stürmer Julius Sumpf (18), ein Münchner, wechselte im Herbst von Salzburg nach Moncton, Kanada in die Junioren-Liga, dort punktet er stark. NHL-Scouts schauen auf ihn – auch heute ab 11 Uhr. gük