Dürrs nächste Podest-Fahrt

von Redaktion

Slalom: Nur Vlhova schneller – Straßer bei Feller-Sieg Vierter

Kranjska Gora/Adelboden – Lena Dürr riss nach ihrem wilden Ritt glücklich die Arme hoch und strahlte auch bei der Siegerehrung über das ganze Gesicht: Wieder stand sie auf dem Podest, wieder als Zweite. Beim Rodeo auf der arg ramponierten Slalom-Piste im slowenischen Kranjska Gora war am Ende nur Olympiasiegerin Petra Vlhova schneller. Die Slowakin entriss der WM-Dritten mit einem starken Finallauf noch den Sieg. Die gute Laune verging Dürr deswegen aber nicht.

„Es war wild, aber ganz egal. Ich bin zufrieden mit dem zweiten Platz“, versicherte die 32-Jährige vom SV Germering. Wie fast alle Konkurrentinnen holperte sie im Finale durch den aufgeweichten Kurs, betonte nach dem vierten Podestplatz im sechsten Slalom der Saison allerdings: „Ich hab es glaub ich ganz gut gemeistert.“ Nur Vlhova, Erste schon nach dem ersten Lauf, machte es dann noch besser, siegte mit 0,72 Sekunden Vorsprung.

475 Kilometer weiter westlich hatte eine gute Stunde später beim Slalom im Schweizer Adelboden auch Linus Straßer die Chance, seine erste Podestplatzierung in diesem Winter und die vierte in Serie auf dem Chuenisbärgli herauszufahren. Er verpasste sein Ziel beim Sieg des Österreichers Manuel Feller als Vierter nur um 0,07 Sekunden und war hernach geknickt. „Es tut schon ein bisschen weh, es ist schon eine Enttäuschung. Ich wollte auf’s Podium“, sagte der 31-jährige Münchner.

Dürr bleibt damit die einzige Bank für die Alpinen des Deutschen Skiverbandes (DSV), nur sie hat bislang Plätze auf dem Podest herausgefahren. Straßer merkte nach dem packenden Rennen bei Nebel und leichtem Schneefall vor gewohnt enthusiastischen Publikum deshalb selbstkritisch an: „Ich hätte besser und schneller Ski fahren können.“ Der WM-Fünfte Sebastian Holzmann belegte einen guten 13. Platz, äußerte sich aber ähnlich.

Neben Dürr und Straßer sorgten am Wochenende nur noch Parallel-Weltmeister Alexander Schmid und Allrounderin Emma Aicher für zumindest kleine Lichtblicke. Schmid kam beim Riesenslalom-Klassiker in Adelboden auf Rang zehn, sieht sich einen Monat nach seiner Rückkehr von einem Riss des Kreuzbandes aber weiter im Aufwärtstrend. „Es ist genau die richtige Richtung“, sagte er. Aicher erreichte in Kranjska Gora mit Rang 15 ihre beste Riesenslalom-Platzierung.

In Adelboden hatte bereits am Samstag Marco Odermatt das Zielstadion in ein Tollhaus verwandelt. Wie auf Bestellung fuhr der Schweizer vor 25.000 euphorisierten Landsleuten zu seinem 29. Weltcupsieg, schon dem dritten nacheinander in Adelboden und dem siebten nacheinander im Riesenslalom. „Unfassbar. Genial. Was der gerade macht, ist von einem anderen Stern“, sagte ARD-Experte Felix Neureuther über die Gala des 26 Jahre alten Überfliegers.

Mit einem Vorsprung von 1,26 Sekunden vor dem überraschend starken Norweger Aleksander Aamodt Kilde belegte Odermatt zum fünften Mal in diesem Winter Rang eins. „Der kann sich nur selbst schlagen“, sagte respektvoll Alexander Schmid. Kilde rettete mit seiner ersten Podestplatzierung derweil die Ehre des schnellsten Paars im Weltcup: Seine Freundin Mikaela Shiffrin belegte in Kranjska Gora im Riesenslalom nur Rang neun – im Slalom schied sie aus.  sid

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