… und Nagelsmann schaut zu

von Redaktion

Auch Tuchel testet Kimmich hinten rechts

Basel – Keine zwölf Stunden waren am Samstagabend zwischen Abfahrt und Ankunft vergangen, als der Tross des FC Bayern aus Basel wieder an der Säbener Straße ankam. Und da man beim FC Bayern bemüht ist, das große Ganze optimal zu gestalten, konnte nicht mal das Ergebnis von 1:1 (0:0) etwas an Christoph Freunds Fazit über den Kurztrip in die Schweiz ändern. „Eine perfekte Reise, ein rundum gelungener Test“, sagte der Sportdirektor nach dem ersten und einzigen Test der Vorbereitung, ehe am Freitag 1899 Hoffenheim zum Bundesliga-Auftakt 2024 gastiert. Vor allem war es eine Reise, die für viele Erkenntnisse sorgte. Für den FC Bayern – und auch für Julian Nagelsmann.

Der Bundestrainer nämlich wird bei diesem Auftritt, den Thomas Tuchel schmunzelnd als „naja“ bewertete, genau hingesehen haben, vor allem auf die Abwehrreihe. Denn da war in Abwesenheit von Konrad Laimer (Knieprobleme) und Noussair Mazraoui (Reha/Afrika-Cup) Joshua Kimmich hinversetzt worden; nach rechts hinten, also auf jene Position, die er auch mit Blick auf die DFB-Elf bei der Heim-EURO im Sommer bekleiden könnte. Gedankenspiele in diese Richtung hatte Nagelsmann vor der Winterpause geäußert, beste Eindrücke hat er nun beim TV-Studium der Bilder aus Basel bekommen. Nicht alle Flanken kamen an, zudem zog es Kimmich viel ins Mittelfeld. Tendenz: ausbaufähig. Wohl kein Zufall, dass über französische Medien das Interesse der Bayern am früheren Leipziger Nordi Mukiele (26) von PSG bekannt wurde. Paris soll bereit sein, ihn mit Kaufoption auszuleihen. Vorläufig wird sich aber auch Tuchel weiter mit der Option Kimmich beschäftigen (müssen).

Der Kader ist – Stand jetzt – dünn, vor allem in jener Zeit, in der in Afrika und Asien die kontinentalen Champions gesucht werden. Und so ist Tuchel bemüht, sich für alle Eventualitäten zu rüsten. Natürlich hätte er in Basel „gerne gewonnen“, aber Manuel Neuer betonte: „Wir müssen es so nehmen, weil der Trainer auch einiges ausprobiert hat.“ Die Personalie Kimmich stand da sinnbildlich. „Josh war der einzige, der schon mal auf dieser Position gespielt hat auf hohem Niveau“, sagte Tuchel, stellte aber klar, dass er den 28-Jährigen nicht dauerhaft rechts hinten sieht.

Am Sonntag war für die Basel-Heimkehrer frei, Laimer soll aber im Laufe der Woche zurück beim Team sein und gegen Hoffenheim für rechts hinten parat stehen. Auch Christoph Freund sagte über Kimmich: „Grundsätzlich planen wir auf der Mittelfeldposition mit ihm.“ Also dort, wo in Basel „der stark aufspielende“ Aleksandar Pavlovic (Zitat Neuer) und Raphael Guerreiro begannen, während Leon Goretzka als einer von insgesamt zehn Einwechselspielern später in der Innenverteidigung übernahm. Eine Rolle, die ihn während Kims Absenz öfter zukommen dürfte. Neuer: „Der Trainer versucht alles, um die richtige Elf zu finden.“

Das Ziel für die Woche ist klar: die Automatismen schärfen, um gleich am Freitag Druck auf Tabellenführer Leverkusen auszuüben. Neuer sprach „die Chancenverwertung“ an, Tuchel fehlte es an „Gierigkeit“. Auch über die „nicht guten 20 Minuten“, in denen Basel in der zweiten Hälfte in Führung ging, wird zu reden sein. Der Feinschliff wird dann ab Sonntag in Portugal erfolgen. In Almancil soll laut Tuchel „ein Teamgeist entstehen“, Freund freut sich auf „ein paar wärmere Tage“. Wie perfekt der Trip war, wird dann die Rückrunde zeigen. H. RAIF

Bayern-Interesse an PSG-Profi Mukiele

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