Rosenheim – Insgesamt drei (!) Tore erzielten die Starbulls Rosenheim in den zwei Spielen in der regulären Spielzeit. Zwei in Selb, eines zu Hause gegen Bietigheim. Dass am Ende trotzdem zwei Siege mit insgesamt vier Punkten heraussprangen, ist eine schon fast optimale Ausbeute. Betrachtet man allerdings die Spielverläufe, haben die Rosenheimer zwei Punkte verloren, denn die Starbulls hätten nach 60 Minuten gewinnen müssen.
Aber es zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison: Sie vergeben zu viele klare Torchancen. Und das, obwohl Torjäger Reid Duke erstmals nach seiner Fünf-Spiele-Sperre wieder mit von der Partie war. Natürlich trafen die Rosenheimer auch zweimal nur das Torgestänge, trotzdem zielen die Stürmer zu oft auf den Bauch des gegnerischen Keepers. Nur gut, dass die Rosenheimer in der Defensive so gut stehen, dass ihnen wenigstens der Sprung in die „Nachspielzeit“ gelingt, in der sie zuletzt zweimal in der Overtime und einmal im Penaltyschießen den Zusatzpunkt ergatterten. Zuverlässige Scorer sind aktuell Lukas Laub, Stefan Reiter und C.J. Stretch, die zusammen in der Topformation spielen. Wenn diese Reihe auf dem Eis ist, herrscht Unruhe beim Gegner. Laub ist Rosenheims bester deutscher Torschütze mit 13 Treffern, ihm folgt Reiter mit zwölf Toren. Stretch ist nach Verteidiger Shane Hanna der zweitbeste Vorbereiter im Team. Kurios bei Stretch: Seine acht Tore erzielte der US-Amerikaner alle auswärts.
Wie fast alle Vereine in der DEL2 sind auch die Starbulls auf der Suche nach torgefährlichen Stürmern, die keine Kontingentstelle beanspruchen, schnell und jung sind. „Wir hören uns um, wir bekommen auch Angebote von Spielervermittlern, und wenn der Richtige dabei ist, werden wir versuchen, ihn zu bekommen“, so Vorstand Christian Hötzendorfer.
Ein Name, der immer wieder im Zusammenhang mit Rosenheim fällt, ist Travis Turnbull. Der 37-jährige Angreifer hatte nach der vergangenen Saison seine Karriere eigentlich beendet. Turnbull spielte seit 2012 durchgängig in der DEL, in der Saison 2017/18 sogar unter den Trainern Jari Pasanen und Jamie Bartman in Iserlohn. HANS-JÜRGEN ZIEGLER