Mit Rennsteig-Rückenwind nach Ruhpolding

von Redaktion

Die deutschen Biathleten nehmen starke Ergebnisse in den Sprints und der Herren-Staffel aus Oberhof mit

Oberhof/Ruhpolding – Winterwunderland in der Chiemgau Arena! Nach dem es Fräulein Holle in den vergangenen Jahren nicht immer gut meinte mit dem Biathlon-Weltcup, erstrahlt ganz Ruhpolding dieses Jahr pünktlich zum ersten Rennen am Mittwoch (Frauen-Staffel) ganz in weiß. Und das DSV-Team hat einiges vor und nimmt aus Oberhof viel Rückenwind mit nach Bayern. Gerade aus den Sprints, mit dem Sieg von Benedikt Doll und Rang Zwei von Franziska Preuß können die deutschen Skijäger viel Positives ziehen. Bei den Verfolgern hingegen „haben wir es wie schon das eine oder andere Mal nicht so rübergekriegt“, sagte Felix Bitterling, Sportdirektor des DSV. Auch in der Frauen-Staffel lief nicht viel. „Das ist ein bisschen eine Selbstverständnisfrage, wie wir rangehen. Daran müssen wir arbeiten.“

Angreifen wollen zum Beispiel wieder Roman Rees und Philipp Nawrath. „Ich glaube, Ruhpolding liegt mir besser“, sagte Nawrath, der die Einzelrennen im Oberhof auf den Plätzen elf und 22 abgeschlossen hatte. Rees wird das zurückliegende Weltcup-Wochenende – mit Platz 19 im Sprint, Platz 14 im Verfolger und Platz Zwei in der Staffel – verdauen. In Ruhpolding nimmt er Top-Ten-Plätze ins Visier. Die vergangenen Wettkämpfe seien für Rees, der nach Krankheit in den Weltcup zurückgekehrt war, extrem schwierig gewesen. „Ich wusste nicht, ob ich zu schnell laufe oder mehr kann. Das war in der Staffel schon besser“, sagte er.

Nicht mit nach Ruhpolding darf Toptalent Selina Grotian aus Mittenwald (Landkreis Garmisch-Partenkirchen), die sich im zweitklassigen IBU Cup laut Bitterling „ein positives Erlebnis“ holen soll. Für sie rückt die Ulmerin Julia Tannheimer nach. Die laufstarke 18-Jährige gibt ihr Weltcup-Debut. Sie hatte zuletzt ihr erstes Rennen im IBU-Cup gewonnen. In der Gesamtwertung dort liegt sie auf Rang zwei. Bei den Männern gibt es keine personellen Änderungen. „Die Fans geben uns riesigen Auftrieb“, unterstrich Bitterling. „Deshalb greifen wir wieder an.“

Während die (Wetter-)Aussichten in Ruhpolding rosig sind, hatten die Organisatoren in Oberhof wieder einmal mit viel Regen, Nebel, Wind und hohen Temperaturen zu kämpfen. Der für Donnerstag geplante Sprint der Männer musste auf Freitag verlegt werden, in den folgenden Tagen kämpften die Athleten mit erschwerten Streckenverhältnissen. Verschiedene Delegationen hatten die Bedingungen im Thüringer Wald scharf kritisiert. Das wollte Lokalmatador Philipp Horn nicht unkommentiert stehen lassen. Es gebe schönes Wetter in Oberhof, betonte er. „Nur nicht in der ersten Januarwoche.“

Die Diskussion über den Platz Oberhofs im Biathlon-Kalender geht in die nächste Runde. Es ist nicht das erste Mal, dass die Wetterlage die Pläne der Verantwortlichen durcheinander wirbelte. Den Termin zu Jahresbeginn bezeichnete auch Franz Steinle, Präsident des Deutschen Skiverbands (DSV) als schwierig. „Zum einen aus klimatischen Gründen, aber auch mit Unterbringungs-Problemen.“, erklärte er. „Alles was danach kommt, wäre mit Sicherheit besser.“ Kein Weltcup-Ort sei „sehr erpicht darauf, die erste Januar-Woche zu haben“. Ein Tausch mit einer anderen Station gestaltet sich deshalb als schwierig. Wegfallen sollen die Wettbewerbe in der Arena am Rennsteig nicht. „Oberhof ist ein Klassiker“, unterstrich Steinle.  kb/sid/dpa

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