SC Riessersee: Viele Menschen haben fürs neue Jahr gute Vorsätze gefasst – und legen sie nach wenigen Tagen ad acta. Beim SC Riessersee ist es andersherum. Gleich nach Jahresbeginn lief es überhaupt nicht. Mit 0:7 wurde die Mannschaft vom Zweitligaabsteiger Heilbronn richtig abgewatscht. Die höchste Niederlage der ganzen Saison und das einzige Mal, dass es kein SCR-Tor gab. Viele Fans erwarteten schon das Schlimmste für die folgenden Begegnungen beim Vierten in Bayreuth und gegen den souveränen Spitzenreiter aus Weiden. Doch es kam anders.
Im Frankenland holte der SCR ein 0:2 auf und verlor knapp mit 2:3. Gegen die Oberpfälzer führten die Garmisch-Partenkirchner 1:0, bis zur 35. Minute stand es 2:2. „Dann war Weiden zu stark für uns. Wir haben uns aber deutlich gesteigert“, war Trainer Pat Cortina trotz der 2:5-Niederlage zufrieden. „Das war kein Vergleich zum Spiel vor fünf Tagen. Es waren zwei Schritte in die richtige Richtung.“
Eine gute Nachricht: Uli Maurer (38) steht, wie im Sommer angekündigt, nun bis Saisonende zur Verfügung. Die „heiße“ Zeit in seinem Job als „Würschtlmo“ ist vorbei. „Er ist ein Topspieler, ein Leader und ein sehr gutes Vorbild“, adelt ihn Cortina, der Maurer in München und im Nationalteam coachte. „Alle respektieren ihn, und wir sind sehr froh, dass Uli zurück ist.“ TITUS FISCHER
Bad Tölz: Befreiungsschlag und Dämpfer: Die Tölzer Löwen haben sich am Sonntag mit einem 9:0-Kantersieg gegen Stuttgart den Abschlussfrust von der Seele geschossen. Aber am Freitag in Passau verpassten sie die Chance, sich mit der Fortsetzung ihrer Erfolgsserie den zehnten Platz zu sichern. Das Spiel gegen den Verfolger ging 4:6 verloren. „Wer so viele Fehler macht wie wir, hat den Sieg nicht verdient“, ärgert sich Trainer Axel Kammerer.
Während gegen Stuttgart dank eines konzentrierten Auftritts alles funktionierte, war in Passau das Hauptproblem die Abwehr. „Da haben wir völlig kopflos agiert, es gab überhaupt kein Defensivverhalten“, moniert Kammerer. Dennoch hatten die Löwen alle Trümpfe in der Hand, als sie im Schlussabschnitt auf 4:3 vorlegten. Doch dann zwei Schnitzer, zwei Tore und ein Treffer ins leere Tor.
Gegen das harmlose Oberliga-Schlusslicht Stuttgart geriet der Sieg nie in Gefahr. Tölz machte sofort viel Druck. Wirbelwind Max Spöttel eröffnete den Torreigen mit einem schönen Alleingang. Und in drei Powerplays im ersten Drittel legten die Tölzer 100 Prozent Effizienz an den Tag, erhöhten auf 4:0. „Nicht selbstverständlich für uns“, sagt Kammerer schmunzelnd. „Wir haben weitergespielt und unsere Tore gemacht“, freut er sich. „Ein Befreiungsschlag beim Toreschießen, und wir sind jetzt an Platz zehn dran, das passt schon.“ NICK SCHEDER
Peiting: Zuhause wird der EC Peiting langsam zu einer Macht. Zum Abschluss des Marathonprogramms rund um den Jahreswechsel mit sechs Spielen in 13 Tagen gelang dem ECP beim 5:2-Arbeitssieg gegen Passau der fünfte Heimsieg in Folge. „Gott sei Dank ist dieses straffe Programm jetzt vorbei“, zeigte sich ECP-Coach Ty Morris erleichtert. „Heute habe ich nur gehofft, dass es schnell vorbei geht“, bekannte Morris, nachdem beide Teams, denen je nur 14 Feldspieler zur Verfügung standen, über weite Strecken magere Oberligakost boten.
Davor mobilisierten die Peitinger in Weiden alle Reserven, sodass sie dem souveränen Spitzenreiter einen harten Fight boten, der nach zwischenzeitlicher Zwei-Tore Führung des ECP am Ende mit 4:6 verloren ging. „Hut ab vor den Jungs. Sie haben gut gespielt und die richtige Reaktion auf die Partie in Bayreuth gezeigt“, war Morris mit der Vorstellung seiner ersatzgeschwächten Mannschaft absolut einverstanden.
Dabei war er zwei Tage davor nach dem verkorksten Auftritt bei den Bayreuth Tigers noch mächtig angefressen gewesen. „Das war eine der schlechtesten Leistungen in dieser Saison von vorne bis hinten“, urteilte Morris nach der 1:8-Pleite. „Keiner war bereit, den Kampf anzunehmen.“ Zur Spielmitte lag sein Team aussichtslos mit 0:5 hinten. ROLAND HALMEL