München – Auch Neuanfänge können im Radsport manchmal so aussehen wie das Altbekannte. Der Bora hansgrohe-Rennstall etwa hat sein erstes großes Trainingslager mal wieder auf Mallorca aufgeschlagen. Noch bis zum Monatsende werden die Profis auf der Urlaubsinsel üben.
Und doch ist schon so manches anders. Zum Beispiel Primoz Roglic. Der Slowene gehört seit Kurzem ja auch offiziell dem Rennstall an. Seine Einführung bei den Raublingern „war ganz normal, wie bei jedem anderen Fahrer auch“, wie Lennard Kämna betonte. Rolf Aldag, der sportliche Leiter hat aber auch anderes beobachtet. So hat sich der neue Star schon an mancher Stelle produktiv eingebracht. „Und nicht nur sportlich, auch bei Themen wie Ernährung, Physio oder Technik“, sagte Aldag,
Wobei schon lange klar ist: Roglic verändert die sportlichen Realitäten merklich. Auch für Kämna etwa. Das Bora-Toptalent hatte ja kein Geheimnis daraus gemacht, in der neuen Saison gerne wieder die Tour de France anvisieren zu wollen. Doch: erst einmal steht, wie auch bei Emanuel Buchmann der Giro d‘Italia als Saison-Highlight auf dem Kalender. Die Tür zur Tour ist nicht zu, aber erst einmal nebengeordnet.
Klar, Roglic will den, ihm noch fehlenden Toursieg holen, der Rennstall schließt sich den Ambitionen gerne an. Und so schnürt man schon jetzt langsam „das Paket, das ihm dabei helfen soll.“ Allen voran mit Aleksandr Vlasov, Ex-Giro-Champion Jay Hindley oder Nico Deenz, die Roglic als Edelhelfer durch die große Schleife helfen sollen.
Und dann ist da ja noch ein anderes Thema, das den Rennstall im Hintergrund beschäftigt. Red Bull will 51 Prozent der Anteile von Teamchef Ralph Denk übernehmen. Dem Vernehmen nach ist man sich prinzipiell einig, der Deal wird aber unter anderem von der zuständigen Wettbewerbsbehörde geprüft. Aldag nimmt es schon einmal mit einem Lächeln. „Wir können jetzt erst einmal nur warten. Aber Jeder weiß ja, dass es überall, wo Red Bull eingestiegen ist, eher nach oben als nach unten ging“, sagte er, „insofern haben wir schon mal ein ’Juhuu’ im Kopf. rp