München – Wenn der EHC München ins nächste DEL-Wochenende geht – am Freitag (19.30 Uhr) in Nürnberg, am Sonntag (16.30 Uhr) zu Hause gegen die Eisbären Berlin – hat Trainer Toni Söderholm trotz des langfristigen Ausfalls von Stürmer Maxi Kastner (Beinverletzung, bis Ende Februar) eine große personelle Auswahl. Vor allem bei den U 23-Positionen. Drei jüngere Feldspieler müssen in der deutschen Profiliga aufgestellt werden, um den Spielberichtsbogen füllen zu dürfen – in München bieten sich gerade sechs an.
Vizeweltmeister Filip Varejcka (22) fällt diese Saison noch unter das Kontingent – Söderholm schätzt ihn dafür, „dass er viele Scheiben erobert“. Neben Varejcka hat sich Klaus Heigl (20) „festgeankert“, wie der Coach es ausdrückt – und beim letzten DEL-Match gegen Frankfurt debütierte auch Thomas Heigl, der Zwillingsbruder. Außerdem regelmäßig aufgestellt wurde: Sten Fischer (20), Verteidiger, aufgewachsen in Berlin bei den Eisbären: „Da habe ich zunächst Stürmer gespielt und gar nicht so auf die Abwehrspieler geachtet.“ An der Red-Bull-Akademie, an die er mit 14 wechselte, wurde er umgeschult.
Nun kommen zwei weitere Youngster ins EHC-Team: Veit Oswald und Jakob Weber – beide hatten seit der zweiten Dezember-Woche gefehlt, weil sie zur U 20-WM in Schweden abgestellt worden waren. Oswald (19) war mit drei Toren und zwei Assists in vier Spielen (für eines war er nach einem groben Foul gesperrt) bester Scorer der Deutschen, die im Relegationsspiel gegen Norwegen mit einem 5:4 nach Verlängerung den Klassenerhalt schafften. Doch als Held der Arbeit kehrt vor allem Jakob Weber (19) zurück. Der Abwehrspieler hatte pro Spiel 24:56 Minuten Eiszeit – im Club muss er sich mit weniger als zehn Minuten begnügen. U 20-Bundestrainer Tobias Abstreiter hat „das mal hochgerechnet: Wir hatten bei der WM vier Gruppenspiele in fünf Tagen, die Relegation und zuvor vier Vorbereitungsspiele. Neun Spiele – aber bei ihm in der Relation waren es 12,6 Spiele mehr“. GÜNTER KLEIN