Ruhpolding – Julia Tannheimer blieb bei ihrer furiosen Weltcuppremiere lange cool. Die euphorisierten Biathlon-Fans brachten sie ebenso wenig aus der Ruhe wie die Weltklasse-Konkurrenz um Elvira Öberg oder Julia Simon. Die Interviews wurden dann allerdings zur Mammutaufgabe. „Wenn ich mit fremden Menschen reden muss, bin ich sehr aufgeregt“, sagte die 18-Jährige ganz schüchtern. Sie sei auch „bei Referaten vor der Klasse“ nervös. Bei ihrem Debüt im Sprint von Ruhpolding lief sie mit fehlerfreiem Schießen auf Platz 15, wurde drittbeste Deutsche.
Die große Magdalena Neuner war bei ihrer Weltcuppremiere an gleicher Stelle im Jahr 2006 26 Ränge weiter hinten gelandet – und dabei sogar sechs Monate älter. „Es ist verrückt, was sie für ein Rennen gemacht hat“, sagte Trainer Sverre Olsbu Röiseland über die Ulmerin: „Sie ist ein gutes Mädchen. Sie hat vor nichts Angst. Es ist fantastisch, was sie geleistet hat. Ihre Energie auf der Strecke, sie geht vom ersten Meter an Vollgas, das ist einfach cool.“ Auch in der Verfolgung konnte sie mit Rang 33 erneut.