München – Max Eberl (50) und der FC Bayern. Der Manager gilt seit Monaten als Top-Favorit auf den vakanten Posten des Sportvorstands beim deutschen Rekordmeister. Die Frage ist nicht ob – sondern: Wann ist der anvisierte Deal in trockenen Tüchern?
Laut Sky soll dies bereits der Fall sein. Das vermeldete der Pay-TV-Sender am Montag. Dem Bericht zufolge sei die Personalie bereits perfekt. Eberl werde einen langfristigen Vertrag unterschreiben und frühestens im März seinen neuen Job antreten. Fakt ist: Vor einer Verpflichtung muss der FC Bayern sich mit RB Leipzig einigen. Nach Informationen unserer Zeitung lag bis Montagvormittag keine Anfrage der Münchner bei den Sachsen vor, den ehemaligen Gladbach-Boss aus seinem Vertrag herauszulösen. Bereits im RB-Trainingslager in Spanien vor zehn Tagen hatte Leipig-Vorstand Johann Plenge (38) erklärt, dass der Vertrag mit Eberl noch nicht aufgelöst sei. „In dem Moment, in dem die Bayern den Telefonhörer in die Hand nehmen, werden wir darüber sprechen, wie sich das ändert“, sagte Plenge. Bei Leipzig steht Eberl noch bis 2026 unter Vertrag. Der Pokalsieger fordert für ihn eine Ablöse von etwa fünf Millionen Euro.
Fakt ist auch: Final entschieden werden kann diese Personalie erst bei der nächsten Aufsichtsratssitzung des FC Bayern Ende Februar. Wie unsere Zeitung erfuhr, gilt die Zustimmung des Gremiums, dem auch Eberl-Befürworter Uli Hoeneß (72) angehört, als reine Formsache. Es gibt keine anderen Kandidaten für die Nachfolge von Hasan Salihamidzic (47).
RB hatte sich Ende September kurz vor dem Spiel gegen den FC Bayern vom Sportchef, der erst im Dezember 2022 übernommen hatte, getrennt. Sportlich waren die Sachsen zwar mit der Entwicklung unter Eberl zufrieden. Grund für das frühe Aus war aus Sicht der RB-Bosse aber das fehlende Bekenntnis des Funktionärs zu Leipzig.
Der FCB und der in Niederbayern geborene Eberl wiederum, das könnte wie die Faust aufs Auge passen. Er durchlief alle Jugendmannschaften und kam 1991 sogar zu einem Profi-Einsatz. Stallgeruch bringt Eberl also mit. Zudem wohnt seine Lebensgefährtin Natascha Fruscella in München.
Als Sportvorstand stünde Eberl dann faktisch über Christoph Freund (46). Beide verstehen sich gut. Der Ex-Salzburg-Chef hatte im vergangenen September als Sportdirektor beim FC Bayern übernommen und treibt gerade die Wintertransfers voran. Vorstellbar, dass Eberl später die geplanten Vertragsverlängerungen federführend in Angriff nimmt und nach außen als starker Mann auftritt. Durch eine Verpflichtung Eberls vergrößert sich der Vorstand des FC Bayern wieder. Außer CEO Jan-Christian Dreesen gehören dem Gremium Finanzvorstand Michael Diederich und Marketingvorstand Andreas Jung an. Jung hat allerdings bereits seinen Abschied für den Sommer 2024 angekündigt.