Klein: „Wer weniger Fehler macht, gewinnt“

von Redaktion

2007 holte Dominik Klein (40) den WM-Titel. 2024 ist er Münchens EM-Botschafter und als ARD-Experte heute im Einsatz.

Muss der Experte „Klein“ die Euphorie des Fans „Dominik“ bremsen?

(lacht): Mein Optimismus ist jedenfalls seit dem tollen Spiel beim Tag des Handballs in München zurück. Mir gefällt auch das Mindset des Teams. Jetzt wartet ein harter Brocken, den man aus dem Weg räumen muss, um in der Hauptrunde nach den Sternen zu greifen.

Für Alfred Gislason ist Frankreich der „klare Favorit“. Für Sie auch?

Das unterschreibe ich. Die Franzosen finden sich oft erst im Laufe des Turniers. Die Qualität auf der Bank bis hinauf zur Tribüne ist fast wahnwitzig. Guillaume Gille hat immer noch eine Waffe im Ärmel. Aber irgendjemand muss aus seiner Sicht natürlich zünden.

Wie kann Deutschland gewinnen?

Über die Abwehr, gepaart mit einer starken Leistung eines unserer Torhüter. Beide hatten ja schon ihre Momente. Die positive Stimmung, die herrscht, hilft auch. Aber heute braucht es ein absolutes Topspiel.

Ist die Breite das große deutsche Plus?

Alle Spieler sind im Turnier, das ist gut. Aber von den individuellen Fähigkeiten her, sind Frankreich oder auch Dänemark noch deutlich stärker besetzt.

Mit Frankreich, Norwegen und Kroatien haben drei Medaillenkandidaten schon gepatzt. Zufall?

Ich finde, die Qualität ist bei allen Teilnehmern gestiegen. Handball ist auch eine „Phasensportart“. Man darf sich fast keine Fehler mehr erlauben. Wem das besser gelingt, der gewinnt.

Interview: Mathias Müller

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