Stark wie noch nie

von Redaktion

BIATHLON Viel Lob für Nawrath (30)

Antholz/Frankfurt – Philipp Nawrath ruht dieser Tage in sich. Laufzeiten auf dem Niveau der Allerbesten, furiose Schnellfeuereinlagen: Mit 30 Jahren befindet sich der „Spätstarter“ in der Form seines Lebens. Das bleibt auch von der dominanten Konkurrenz nicht unbemerkt. „Philipp hat eine norwegische Freundin. Nächstes Jahr kann er gerne für uns starten“, sagte Tarjei Bö: „Dann sind wir noch stärker. Niemand wird uns catchen.“

Diese nicht ganz ernst gemeinten Lockrufe der Skandinavier lacht der laufstärkste Deutsche vor der WM-Generalprobe in Antholz weg. „Die Aussage müsste man eher umdrehen vielleicht“, konterte er mit Blick auf seine Partnerin. Die norwegische Spitzen-Biathletin Karoline Offigstad Knotten also künftig für den DSV? „Es bleibt alles, so wie es ist, alles gut. Ich nehme die Aussagen humorvoll“, sagte Nawrath.

In diesem Winter hat er ohnehin gut lachen. Nach jahrelanger Pendelei zwischen Weltcup und zweitklassigem IBU Cup ist der von Michael Greis beratene Nesselwanger plötzlich mittendrin in der Weltklasse. „Letztes Jahr war er ein Junge, jetzt ist er ein Mann“, lobte Trainer Uros Velepec: „Wenn er sich so weiterentwickelt, kann er noch viel erreichen.“

Noch mehr als in dieser Saison – die Bilanz bisher: ein Sieg, insgesamt dreimal auf dem Treppchen – und eine Schlüsselrolle in den Staffeln. Der eine oder andere Fehler zu viel am Schießstand verhinderte weitere Attacken auf die Norweger. „Es ist toll, ihm zuzusehen, wie er sich als Typ und Mensch entwickelt“, schwärmte Sportdirektor Felix Bitterling vor dem Einzel am Donnerstag (14.20 Uhr/ARD und Eurosport) . Noch im Vorjahr sei Nawrath „mental überhaupt nicht bereit gewesen, um Topplatzierungen abzuliefern“.  sid

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