Comeback light: Don Jackson an der Bande

von Redaktion

Ehemaliger Cheftrainer vertritt verletzten Söderholm-Assistenten – 4:2 gegen Bremerhaven

VON GÜNTER KLEIN

München – Der EHC Red Bull München gewann am Sonntag gegen die Fischtown Pinguins, den Tabellenführer der Deutschen Eishockey Liga, 4:2 (3:0, 1:2, 0:0) und ließ auf zuletzt drei Niederlagen wieder einen Sieg folgen. Doch das blanke Ergebnis war keineswegs die Nachricht des Tages, sondern; Don Jackson ist zurück. Der 67-Jährige, der sich als Deutscher Meister 2023 unter Jubel wie Tränen vom Trainerleben verabschiedet und im Red-Bull-Konzern die extra für ihn geschaffene Stelle eines „Director of Coaches’ Development“ eingenommen hatte, stand gegen Bremerhaven an der Bande. Als Assistent von Toni Söderholm.

Nach den jüngsten Entwicklungen beim EHC – die Mannschaft kommt nicht in die Gänge, das erste Drittel am Donnerstag in Augsburg nannte Sportchef Christian Winkler „nicht akzeptabel“, Söderholm beklagte einen Mangel in der „persönlichen Vorbereitung“ einiger Spieler – wird viel in diese Maßnahme hineininterpretiert werden. Söderholm auf stille Weise entmachtet, Don Jackson der Aufpasser für den 22 Jahre jüngeren Finnen, der EHC nervös, diese Saison andernfalls nicht mehr retten zu können. Christian Winkler bemühte sich also, den Vorgang als Normalität darzustellen: Toni Söderholm habe schon in Augsburg Krankheitssymptome gehabt, sei danach mit Fieber im Training ganz ausgefallen – tja, und dann passierte noch das: „Pekka Kangasalusta hatte einen Trainingsunfall.“ Söderholms Landsmann und Vertrauter fällt nun mit einer Gehirnerschütterung aus, also bestan Bedarf, an der Bande nachzurüsten: Nun stand da also Söderholm mit Pierre Allard, dem zweiten Co- und mit Jackson.

Jackson, so Winkler, war eh gerade im Lande. Nach einem Weihnachtsaufenthalt zuhause in den USA hatte Jackson seine Münchner zulezt auch auswärts in Köln und Nürnberg gesehen. Der EHC kommunizierte Jacksons Comeback light zurückhaltend, es gab keine eigene Vorstellung, und für die Starting Six lautete die Ansage von Hallensprecher Stefan Schneider: „Toni Söderholm spielt mit folgender Aufstellung. . .“

Zeigte das Spiel gegen Bremerhaven nun einen Jackson-Effekt? „Er hält sich eher zurück, aber gibt uns ein gutes Gefühl“, beschrieb Stürmer Veit Oswald das Auftreten des Trainer-Altmeisters in der Kabine. Jedenfalls zeigten die Münchner eine deutliche Steigerung bei Leistung und Konzentration. Entgegen kam ihnen, dass sie im ersten Drittel drei Powerplay-Treffer erzielten (Eisenschmidm 9., Ortega, 18., DeSousa, 19.), der Bremerhavener Alex Friesen handelte sich mit einem Check von hinten gegen Konrad Abelthauser eine Spieldauerdisziplinarstrafe ein.

Doch aus dem 0:3-Rückstand heraus war Fischtown, mit einigen hundert Fans im Rücken, ein unbequemer Gegner für München. Die Norddeutschen spielten sich auf 1:3 (Wejse, 25,)- und 2:4 (Uher, 37.)-Reichweite heran. Oswalds Tor (35.) war ein wichtiger Puffer. „Wir spielen diesmal konstant“, sah Oswald als Steigerung zu den vorangegangenen Spielen.

Gegenseitige Gratulationen im EHC-Trainerteam. Aus der Nordkurve Sprechchöre für Don Jackson, den irgendwie Zurückgekehrten.

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