Die Bayern haben den längeren Atem

von Redaktion

Münchner Basketballer gewinnen ein heiß umkämpftes Spitzenspiel gegen Chemnitz 86:73

VON PATRICK REICHELT

Chemnitz – Man konnte es fast schon greifen, was dieser Tag für Chemnitz bedeutete. Trainer Rodrigo Pastore hatte schon in den letzten Tagen einen kleinen Interview-Marathon hinlegen müssen. Die Messehalle ist seit Wochen ausverkauft. Und sie haben dann ja auch lange an einem Coup gegen den großen FC Bayern schnuppern dürfen. Erst im Schlussspurt tüteten die Münchner den 86:73 (38:44)-Erfolg ein. Sieg Nummer zwei also in den ausgerufenen „Wochen der Wahrheit“ – damit zog man nach Niederlagen nun auch mit dem Noch-Tabellenführer aus Chemnitz gleich.

„Das war hart, das ist ein gutes Team“, befand Bayerns Scharfschütze Carsen Edwards, „aber wir haben ein Statement abgegeben.“

Wobei die Bayern schnell merkten: dieser Spätnachmittag in Sachsen würde ein schmerzhafter werden. Der Tabellenführer brannte, der Tabellenführer biss. Schon zur Pause hatte man den ambitionierten Gästen aus der Euroleague gleich fünf Mal den Ball stibitzt. Sogar zehn Ballverluste standen da zu Buche – das erlebt das Team von Pablo Laso selbst in Europa selten. Heraus kam ein Chemnitzer 7:0-Start – von Beginn an liefen die Münchner der Musik hinterher.

In den vergangenen Wochen hatten die Bayern in derartiger Bedrängnis stets Antworten. In der Defensive die Intensität hochgedreht, vorne ließ man den Ball ein bisschen schneller kreiseln. Früher oder später knickten die nationalen Widersacher ein. Doch es dauerte bis in Halbzeit zwei, bis die Bayern wirklich Reaktion zeigten. Nicht zuletzt auch dank Carsen Edwards, der US-Wirbelwind schenkte Chemnitz 20 Punkte ein. Mit Abstand der beste Wert auf Münchner Seite.

Doch Chemnitz, und das wird Laso nachdenklich stimmen, hatte es da längst in die Münchner Köpfe geschafft. Zum beispiel in den von Devin Booker, der nach zwei Zusammenstößen mit Kevin Yebo mit zwei unsportlichen Fouls vorzeitig duschen musste.

Und doch brachten die Bayern auch diesen achten Sieg in der Bundesliga in Folge auf die Habenseite. Vor allem weil in der entscheidenden Phase die Routiniers wie der einmal mehr allgegenwärtige Vladimir Lucic (13) und Weltmeister Niels Giffey (12) übernahmen.

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