Zakopane – Karl Geiger atmete tief durch und klopfte Andreas Wellinger auf die Schulter: Die deutschen Skispringer wussten nach ihrem dritten Platz beim Teamspringen im polnischen Zakopane, bei wem sie sich zu bedanken hatten. Dank des überragenden Olympiasiegers hat es am vorletzten Tag der PolSKI-Tour trotz einer insgesamt durchwachsenen Leistung der DSV-Adler noch zum Podest gereicht. „Wir haben schon Qualität, die müssen wir aber auch abrufen. Da tun wir uns im Moment schwer“, sagte Ex-Weltmeister Geiger: „Der Andi geht zwar gut voran, wir anderen müssen kämpfen.“
Nur auf Platz fünf hatten die DSV-Adler vor Wellingers zweitem Sprung von der Wielka-Krokiew-Schanze gelegen, der Tournee-Zweite machte dann aber noch zwei Plätze gut – das erste Podest für das DSV-Quartett seit einem Jahr.
Mit 1062,8 Punkten fehlten dem Team mit Wellinger (Ruhpolding), Karl Geiger (Oberstdorf), Stephan Leyhe (Willingen) und Pius Paschke (Kiefersfelden) in der Endabrechnung des ersten Teamspringens der Saison umgerechnet 46,5 Meter auf Österreich um Weltcup-Spitzenreiter Stefan Kraft (1146,6). Zweiter wurde Slowenien (1095,5).
Wellinger, bereits am Vortag in der Qualifikation für den Einzel-Wettbewerb als Zweiter hinter Kraft erneut in starker Form, flog im ersten Durchgang auf 138,5 m, lediglich Kraft (141,0) war besser. Im zweiten Durchgang kam er bei schwierigeren Bedingungen auf 137,5.
Und das war ein Bild, das sich im Einzelwettbewerb am Sonntag bestätigte. Wellinger musste sich nach einem starken 137-Meter-Flug im zweiten Durchgang nur dem Dauerrivalen Kraft geschlagen geben. Pius Paschke war mit 132,5 und 138,5 Metern als 15. noch der beste in einem ziemlich wackeligen deutschen Team. dpa