Goretzka scharrt mit den Hufen

von Redaktion

Tuchel beteuert: „51-Prozent-Entscheidung“ – darf er nun ran?

München – Um zum Tag seines letzten Bundesliga-Startelfeinsatzes zu kommen, muss Leon Goretzka in seinem Kalender lange blättern. Ein Jahreswechsel liegt dazwischen, und sonderlich gerne denkt der 28-Jährige an diese 90 Minuten sowieso nicht zurück. Beim 1:5 in Frankfurt am 9. Dezember stand Goretzka letztmals unter Thomas Tuchel in der ersten Formation – und am Tag vor dem Nachholspiel gegen Union Berlin war sich der Trainer noch nicht sicher, ob sich daran am heutigen Mittwoch etwas ändern wird.

„Es gibt manchmal 51-Prozent-Entscheidungen, die gegen dich ausfallen“, sagte Tuchel am Dienstag, als er auf sein Mittelfeld angesprochen wurde. Denn dort, neben Joshua Kimmich, hatte in der krankheitsbedingten Abwesenheit von Goretzka vor Weihnachten der genesene Raphael Guerreiro übernommen – und den Platz seitdem nicht mehr hergegeben. „Sehr gut gespielt und herausragend gut trainiert“ habe der auf Wunsch von Tuchel verpflichtete Portugiese: Es gab „keinen, wirklich keinen Grund“ für einen Tausch. Die Entscheidung sei „keine gegen Leon, sondern eine für Raphael“ gewesen. Punkt.

Tuchel war sichtlich bemüht, Goretzka – dem die Situation freilich gar nicht schmeckt – warme Worte zukommen zu lassen. Denn auch dem Coach ist bewusst, dass der Nationalspieler auch deshalb aktuell wenig spielt, weil er mehrfach als Aushilfs-Innenverteidiger gebraucht wurde, während sich andere auf seiner Parade-Position beweisen durften. In einem persönlichen Gespräch hat Tuchel Goretzka für seine „Mannschaftsdienlichkeit“ gelobt – und womöglich gibt es gegen Union den Dank auf dem Platz. Eine Möglichkeit: dem derzeit glücklosen Alphonso Davies links hinten eine Pause gönnen, Guerreiro dort übernehmen lassen – und Goretzka neben Kimmich stellen. Mal so ein neuer markierter Tag im Kalender würde ihm guttun. hlr, pk

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