München – Bayerns Basketballer mögen froh gewesen sein, dass sie nur drei Tage nach der Blamage gegen Lyon-Villeurbanne (64:76) wieder spielen durften. In der Bundesliga wartete eine Mannschaft auf die Münchner, die sich vermeintlich wunderbar dafür eignete, sich den Frust von der Seele zu spielen. Bayern traf in der BBL im heimischen BMW Park auf die Merlins aus Crailsheim. Die Baden-Württemberger sind das Tabellenschlusslicht, haben in dieser Saison erst drei Siege eingefahren. Ein Sieg war für die Bayern, die national zuvor schon acht Siege in Folge gewonnen hatten, Pflicht. Und die gelang: 98:81 siegten die Münchner.
Trainer Pablo Laso musste empfindliche Ausfälle hinnehmen. Center Devin Booker war gegen Villeurbanne umgeknickt, musste am Sonntag wegen leichterer Bänderprobleme passen. Forward Niklas Wimberg fiel ebenfalls aus. Laso erklärte, Wimberg könnte möglicherweise nächste Woche zum Team zurückkehren. Auch der Einsatz von Serge Ibaka war zunächst fraglich. Er litt zuletzt unter Knieproblemen. Der Nationalspieler konnte aber auflaufen.
Zu Beginn tat sich Bayern vor 6122 Zuschauern äußerst schwer gegen die Merlins. Die hatten schließlich auch den EuroLeague-erfahrenen Franzosen Léo Westermann in ihren Reihen, der fleißig punktete. Die Spieler in den roten Trikots hingegen erlebten gerade zu Beginn „keinen großartigen Tag im Angriff“, sagte Laso. So lagen die Gastgeber zum Ende des ersten Viertels mit 21:27 zurück.
Im zweiten Viertel bekamen die Bayern dann die Kurve. „Wir haben den Rhythmus verändert“, betonte der Trainer. Vier Minuten vor der Pause stand es 32:32, Carsen Edwards brachte die Münchner mit einem Drei-Punkte-Wurf erstmals in Führung. Edwards war mit 23 Punkten auch stärkster Werfer der Gastgeber. Nun zogen die Hausherren davon: 52:38 stand es zur Pause.
In der zweiten Hälfte ließ sich Bayern das Spiel nicht mehr aus der Hand nehmen. „Wir haben auch defensiv gut geantwortet“, betonte der stark spielende Kapitän Vladimir Lucic.
Am Dienstag, gegen Sarki Baskonia, wollen die Bayern im BMW Park auch in der Euro League die Trendwende schaffen. „Nichts ist unmöglich“, sagte Nelson Weidemann. KATHARINA BRUMBAUER