Noch ein Transfer? Möglich!

von Redaktion

Bayern-Boss Dreesen über Blitz-Transfers, Comans Knie-K.o. und Boey

VON MANUEL BONKE, HANNA RAIF UND PHILIPP KESSLER

München – Kingsley Coman (27) humpelte in Augsburg nach seinem Innenbandriss an Krücken aus dem Stadion und Joshua Kimmich (28, Schulterverletzung) präsentierte sich bei den Fanclub-Besuchen mit einer Armschlinge. Die vergangene Woche war für den FC Bayern eine zum Vergessen. Während es sich bei der Verletzung von Kimmich mehr um ein Schmerzthema handelt, fällt Coman Monate lang aus. Müssen die Bayern also noch mal auf dem Transfermarkt zuschlagen – und nach Abwehrspieler Sacha Boey (23) einen weiteren Winter-Neuzugang präsentieren?

Vorstandschef Jan-Christian Dreesen (56) schließt das grundsätzlich nicht aus, wie er beim Fanclub-Besuch im Allgäu bei den „Red Stars Attenhausen“ mitteilte: „Sicherlich hätte ich vor zwei, drei Tagen gesagt: Das Transferfenster ist abgeschlossen. Wir schauen es uns nun an.“ King falle etliche Wochen aus, das sei schmerzhaft und langwierig: „Wir sind gut besetzt, haben qualitativ eine Top-Top-Mannschaft, können uns nur keine weiteren Verletzten mehr leisten.“

Die Hoffnung an der Säbener Straße ruhen auf den beiden Abwehrspielern Minjae Kim und Noussair Mazraoui, die aktuell noch mit ihren Nationalmannschaften beim Afrika- und Asien-Cup spielen. Dayot Upamecano (Faserriss im Oberschenkel) und Serge Gnabry (Adduktorenverletzung) arbeiten derweil ebenfalls an ihrem Comeback. Eine genau Prognose ihrer Rückkehr ist noch vage. Dreesen: „Die ganz ehrliche Antwort ist die des Kaisers: Schau ma mal, dann seh ma schon.“

Einmal in Plauderlaune, verriet der Bayern-Boss auch Details über den Boey-Transfer. So musste laut Dreesen „Nacharbeit geleistet“ werden. Galatasaray wollte nach dem bestandenen Medizincheck und dem bayerischen Verletzungspech in Augsburg noch ein paar Millionen aufschlagen. Der erste Entwurf kam anders zurück als vereinbart. Doch Sportdirektor Christoph Freund (46) hatte keine Lust auf Verhandlungen wie auf dem türkischen Basar. Dreesen: „Christoph hatte das wunderbar vorbereitet.“ Erst in der Nacht auf Sonntag wurden sich alle Parteien einig. „Der Spieler passt genau zu dem Vorgehen, für das Christoph Freund steht: Nämlich junge Spieler mit Potenzial zu finden, die zwar auch Geld kosten, aber womöglich noch besser werden können bei uns“, lobte Dreesen seinen Sportdirektor.

Einer, der ein ähnliches Profil aufweist und die Münchner im Sommer verstärken könnte, ist Jacob Ramsey (22) von Premier-League-Club Aston Villa. Laut „The Athletic“ ist Bayern neben Tottenham und Newcastle am englischen Mittelfeldspieler interessiert. Ramsey ist nicht nur zentral, sondern auch als linker oder offensiver Mittelfeldspieler einsetzbar. Sein Vertrag bei Aston Villa läuft bis 2027.

Dem Vernehmen nach rufe der England-Club knapp 60 Mio. Euro für Ramsey auf. Ein ordentlicher Batzen Geld. Gut, dass Dreesen im Allgäu ebenfalls über das Festgeldkonto sprach: „Da ist noch was drauf!“

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