Rosenheim – Vor fast genau neun Monaten lagen die Starbulls-Fans der Mannschaft und ihrem Trainer Jari Pasanen nach dem Aufstieg in die DEL2 zu Füßen. Aktuell fordert ein Teil dieser Fans die Ablösung des Meister-Trainers und die Starbulls-Vorstandschaft zum Handeln auf. Auch den Verantwortlichen wird in den Sozialen Medien ein Rücktritt nahegelegt. Das Fass zum Überlaufen hat das 0:8-Heimdebakel gegen Ravensburg am Sonntag gebracht. Und nach der vierten Derby-Niederlage gegen Landshut waren sogar 70 Fans beim Samstags-Training und forderten eine Aussprache mit den Spielern.
Ob eine Trainerentlassung immer das Allheilmittel ist, ein Trainer, der vor ein paar Monaten noch der Heilsbringer und der gefeierter Held war, ist die große Frage. Jari Pasanen selbst sieht keine Abnutzungserscheinungen in der Arbeit mit dem Team. Auf die Frage, ob er die Mannschaft noch erreicht, erklärte er: „Natürlich. Das ist nicht unser Problem. Es ist teilweise die fehlende Qualität, und ich habe noch nie erlebt, dass ein einziger Spieler so großen Einfluss auf die Leistung einer Mannschaft haben kann.“
Mit dem Spieler meint Jari Pasanen seinen Top-Verteidiger Shane Hanna, der wegen einer Hand-Operation noch knapp vier Wochen ausfällt. Weil auch die Torhüter-Leistungen nicht am oberen Limit sind, die Mannschaft verunsichert ist und einige Spieler nicht so performen, wie man sich das vor der Saison vorgestellt hat, kommen solche Ergebnisse zustande. Der Weg in die Playdown-Runde scheint vorprogrammiert.
Das Ziel muss sein, dass man sich in den restlichen zehn Spielen der Hauptrunde das Selbstvertrauen zurückholt, dass der Kader möglicherweise noch mit je einem Torwart, Verteidiger und Stürmer entsprechend verstärkt wird und man mit einem guten Gefühl in die entscheidenden Spiele gegen den Abstieg gehen kann.
Dass der Rosenheimer Trainer dann immer noch Jari Pasanen heißt, davon kann man ausgehen – und daran wird auch die von einem Starbulls-Fan ins Leben gerufene Petition mit dem Namen „Jari Pasanen raus als Trainer der Starbulls Rosenheim“ nichts ändern. 17 Stunden, nachdem diese Petition online gegangen ist, gab es dafür übrigens genau 25 Unterschriften. HANS-JÜRGEN ZIEGLER