München – Den Willen haben sie nicht vermissen lassen in den zurückliegenden Euroleague-Spielen. Wohl aber – zuletzt gegen Asvel Villeurbanne – die Intensität. „Und dann geht es ganz schnell, weil in der Euroleague alle Teams gut sind“, erklärte Power Forward Elias Harris. In der Königsklasse stehen Bayerns Basketballer weiter unter Druck. Gegen Baskonia Vitoria-Gasteiz aus Spanien muss am heutigen Dienstag ein Sieg her. Genauso wie am Donnerstag gegen Piräus und eine Woche später gegen Belgrad. Wenn die Münchner die Chance auf die Play-Inns wahren wollen.
Abgeschrieben haben sie diese Qualifikationsrunde für die Playoffs, für die die Bayern noch Tabellenplatz zehn erreichen müssen, nicht. Obwohl sie bei zehn ausstehenden Spielen im Klassement Rang 15 belegen. „Nichts ist unmöglich“, sagte Nelson Weidemann. Mit Baskonia kommt ein Gegner, der – auf Rang elf liegend – auch noch um den Einzug in die Playoffs kämpft. Baskonia hat eine Euroleague-Niederlage gegen Valencia (62:77), aber national mit einem Sieg gegen Obradoiro (89:79, am Sonntag) im Gepäck. Helfen könnte den Münchnern, dass sie Baskonia und Piräus im heimischen BMW-Park empfangen. Sechs ihrer neun Saisonsiege in Europa haben sie zuhause geholt. Auf fremden Court waren sie nur dreimal erfolgreich. Den ersten Auswärtssieg holten sie allerdings im Oktober – dank einer starken Schlussphase – gegen Baskonia (76:68). Auf der anderen Seite sind die Spanier in dieser Saison auswärts stark, fuhren fern der Heimat sechs Siege ein.
Geschmerzt hat die Bayern zuletzt die bittere 64:76-Heimpleite gegen Villeurbanne. Die schien den Münchnern auch am Sonntag in der Bundesliga gegen die Merlins Crailsheim zu Beginn noch etwas in den Knochen zu stecken. „Nach so einem Spiel in der Euroleague haben wir einen schweren Start erwischt“, sagte Kapitän Vladimir Lucic. Zum zweiten Viertel verteidigten und trafen die Hausherren besser, gewannen schließlich souverän mit 98:81. National sind die Bayern obenauf. Holten am Sonntag den neunten Bundesliga-Sieg in Folge und rückten an Tabellenführer Chemnitz heran. Auf europäischer Ebene könnte die Situation weiter nicht unterschiedlicher sein.
Die Trendwende in der Euroleague soll gegen einen besonderen Gegner eingeläutet werden. Bayerns Trainer Pablo Laso ist in der baskischen Stadt Vitoria-Gaszeiz, der Heimat von Baskonia, geboren. Hat elf Jahre für den Club gespielt. „Baskonia ist ein sehr ausgeglichenes Team“, betonte Laso. Der viermalige spanische Meister spiele häufig am bestmöglichen Level, habe mit Markus Howard einen Top-Scorer und „überhaupt gute Werfer“. Bayern plagen dagegen noch personelle Sorgen. Die beiden Fußgelenkspatienten Devin Booker und Niklas Wimberg sind fraglich, zuletzt musste auch Dino Radoncic (Leiste) passen. Isaac Bonga (Sprunggelenk) und Serge Ibaka (Knie) ließ der Trainer gegen Crailsheim zum Schluss draußen. „Ich hoffe, dass wir zu 100 Prozent ready sein werden gegen einen Gegner, der immer schwer zu besiegen ist.“
KATHARINA BRUMBAUER
Sechs von neun Siegen zuhause
Das Hinspiel ging an die Münchner