München – Im vergangenen Dezember holte Robert Ramsak (17) mit der deutschen U17-Nationalmannschaft in Indonesien den WM-Pokal. Nur wenige Wochen später wurde der Angreifer aus dem Kader der A-Junioren des FC Bayern gestrichen. Am Samstag gegen Stuttgart fehlte Ramsak, der in zehn Ligaspielen bislang fünf Tore erzielte, zur Überraschung vieler Beobachter sowohl in der Startelf als auch auf der Ersatzbank – obwohl er nicht verletzt ist. Aber warum?
Nach Informationen unserer Zeitung konnten sich der FC Bayern und Ramsak noch nicht auf eine Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Vertrags einigen. Möglicherweise setzen die Münchner deshalb auf andere Talente, die sich zum Rekordmeister über die aktuelle Saison hinaus bekannt haben. Ramsak ist zwar enttäuscht über seine Nichtnominierung, nimmt die Entscheidung aber professionell. Der Stürmer, der auch für Slowenien und Kroatien spielen könnte, fürchtet allerdings, seinen Platz in der deutschen Nachwuchsnationalmannschaft im Frühjahr aufgrund geringer Aussicht auf Einsatzzeit beim FC Bayern möglicherweise zu verlieren.
Auf Nachfrage ließ der Bayern Campus mitteilen, dass Ramsak am Samstag beim Spiel in Augsburg wieder im Kader dabei sein wird. „Bei den Vertragsverhandlungen gab es unterschiedliche Auffassungen über die Entwicklungsmöglichkeiten von Robert. Deshalb konnten wir uns nicht einigen. Wichtig ist: Uns geht es nicht ums Finanzielle“, bestätigt Ramsaks Berater, Duro Bozanovic, unserer Zeitung. Der Spieler würde sich gerne zeitnah im Profifußball beweisen. Der FC Bayern kann ihm diese Aussicht in der ersten Mannschaft nicht garantieren. Andere interessierte Vereine wiederum schon. „Er hat Angebote von Top-Clubs aus Italien, Spanien und der Bundesliga“, verrät Bozanovic. Medienberichten zufolge, sollen auch Red Bull Salzburg, RB Leipzig, FC Genua, Ajax Amsterdam, Benfica Lissabon oder Dinamo Zagreb Interesse an einer Verpflichtung hinterlegt haben. Bozanovic sagt aber auch: „Trotzdem wird für Robert als Münchner der FC Bayern immer eine Rolle spielen.“
Ramsaks sportliche Zukunft liegt allerdings woanders. Zeitnah soll seine finale Entscheidung fallen. Ein weiterer triftiger Grund, warum er sein Arbeitspapier beim FC Bayern noch nicht verlängert hat: Immer wieder werden vergleichsweise teure Talente aus dem Ausland am Campus verpflichtet. Im Gegensatz zu den Eigengewächsen bekommen diese Spieler oft sofort die Möglichkeit, regelmäßig mit den Profis zu trainieren oder dürfen mit ins Trainingslager fahren. Ramsak wartet bis dato vergeblich auf diese Möglichkeit in München.