München – Einen letzten bangen Moment hatten die 6396 Zuschauer im BMW Park dann doch noch zu überstehen. Denn natürlich versuchte auch Baskonias Vanja Marinkovic noch ein letztes Mal sein Glück von der Dreipunktelinie. Doch diesmal missglückte, was in 45 Minuten spektakulären Basketballs 17 Mal gelungen war. Der Ball tanzte auf den Ring und fiel wieder herunter.
Bayerns Trainer Pablo Laso konnte es dank des 112:109-Verlängerungserfolges mit einem breiten Lächeln quittieren: „Es war ein Abend der Schützen.“ Widerpart Dusko Ivanovic fiel das Lächeln ungleich schwerer. „Es war ein tolles Spiel für die Zuschauer, aber nicht für die Trainer“, sagte er.
Weil zu den gewaltigen Quoten eben auch Abwehrreihen gehörten, die bei allem Bemühen ganz Euroleague-untypisch nie wirklich Zugriff auf dieses Spektakel bekamen. Am nachdrücklichsten fiel noch Serge Ibaka auf, der nach seinen Knieproblemen wieder mitmachen konnte. Und zeigte, wie unfassbar wertvoll, ja nahezu unersetzbar er für das Bayernspiel dieser Saison ist. Auf beiden Feldseiten. Hinten sammelte der NBA-Veteran fünf Rebounds und zwei Blocks, vorne stattliche 21 Punkte. Und kommentierte es cool: „Es war hart, aber wir waren bereit. “
Denn egal, was diese Saison in Europa noch bringen kann – zumindest das ein oder andere Signal will man in den verbleibenden Spielen an die Konkurrenz noch senden. Das nächste am besten schon an diesem Donnerstag (20.30 Uhr). Dann schaut Olympiakos Piräus im BMW Park vorbei – kein Geringerer als der Finalteilnehmer des Vorjahres. Doch auch die Griechen sind irdisch und angreifbar geworden. Den Bayern kann das nur Recht sein, sie wissen wohl, dass ein weiter Sieg die zarten Hoffnungen auf vielleicht doch höhere Ziele in dieser Spielzeit weiter befeuern würde.
Auch wenn der Münchner Horizont offiziell an eben diesem Donnerstagabend endet. „Ich schaue nur auf Piräus“, sagte Laso, Ist natürlich auch Herausforderung genug. Der Bayern-Trainer muss die Aufgaben dieser Tage mit reduziertem Personal angehen. Devin Booker, Isaac Bonga und Niklas Wimberg können allesamt wegen Sprunggelenksverletzungen vorerst nicht mitmachen.
Weshalb die so wichtigen Routiniers wie Vladimir Lucic, der nebenbei die Marke von 4000 Punkten für den FC Bayern sprengte, und Serge Ibaka auch gegen Baskonia jeweils mehr als 30 Minuten schuften mussten. Ibaka ging letztlich sogar mit Krämpfen vom Feld. Doch er nahm es entspannt: „Es war gut, den Jungs helfen zu können.“ Na dann. PATRICK REICHELT