Müller ist Tuchels Luxusproblem

von Redaktion

Bayern-Routinier ist aktuell außen vor, stellt aber das Kollektiv über sein Ego: „Müssen zusammenhalten“

München – 2013 und 2020 holte Thomas Müller (34) mit dem FC Bayern bereits das Triple. Auf das Bank-Triple 2024 hätte der Routinier aber verzichten können. Der Tiefpunkt: Trotz großer Personalnot stand der Offensiv-Star am vergangenen Samstag in Augsburg (3:2) nicht in der Startelf. Nach der schweren Knieverletzung von Kingsley Coman (27/Innenbandriss) wurde er nicht eingewechselt, statt Müller erhielt Talent Mathys Tel (18) den Vorzug. Erst in der 89. Minute ließ Trainer Thomas Tuchel (50) ihn mitspielen.

Für die Öffentlichkeit ist Müllers Bankrolle seit jeher ein Riesen-Thema. Müller selbst nahm das Thema überraschend gelassen hin. „Ich stelle mich immer auf Spielzeit ein, der Trainer entscheidet, wie viel das dann am Ende wird“, sagte der Weltmeister von 2014 nach Abpfiff und stellte seine eigenen Interessen hinten an: „Wir sind eh eine kleine Gruppe, deshalb müssen wir zusammenhalten.“ Müller gibt sich vorbildlich. Er weiß: Es bringt nichts, mit Ego-Aussagen zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen. Stattdessen lobte er die ersatzgeschwächte Mannschaft für den hart erkämpften Sieg beim FCA. „Wir haben 3:2 gewonnen, wir sind froh, dass wir wieder bis auf zwei Punkte an der Tabellenspitze dran sind und mehr zählt aktuell nicht“, betonte Müller. „Wichtig ist, dass wir Punkte holen, dass wir Leverkusen unter Druck setzen, um auch in dieser Saisonphase, wo wir viele Verletzte haben, zu bestehen. Es ist ein guter Sieg, hier tun sich viele Mannschaften schwer. Weiter geht’s!“

Am Samstag empfängt der FC Bayern Borussia Mönchengladbach. In der Offensive müssen die Münchner weiterhin auf Serge Gnabry (28/Sehnenverletzung in den linken Adduktoren) und Coman verzichten, dafür ist Brian Zaragoza neu dabei. Tel konnte nach seiner Einwechslung in Augsburg nicht wirklich überzeugen. Sitzt Müller zum vierten Mal in Folge auf der Bank, würde die öffentliche Diskussion nur lauter werden. „Die Bayern haben nach wie vor Spieler in ihrem Kader, die auf der Ersatzbank sitzen, aber normalerweise Nationalspieler sind“, schreibt Lothar Matthäus (62) in seiner Sky-Kolumne über das Lazarett des Rekordmeisters. „Wenn man Thomas Müller in der 89. Minute einwechseln kann, dann muss der Kader doch gut sein.“ Einen Müller auf der Bank zu haben, ist tatsächlich ein Luxus-Problem. pk, hlr

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