München – Das beste Drittligateam der Rückrunde? Jahn Regensburg, klar. Der Zweitliga-Absteiger hält den Zwei-Punkte-Schnitt, den er in der Hinrunde sogar leicht überboten hatte. Hinter den Oberpfälzer folgt jedoch ein Team, auf das selbst die größten Liga-Insider nicht ohne nachzurechnen kommen würden: Rot-Weiss Essen, der Löwen-Gegner am Dienstag im Grünwalder Stadion (19 Uhr).
Mit neun Punkten aus fünf Spielen setzt der 2022 aufgestiegene Kultclub aus NRW seine stetige Entwicklung fort – und stellt den Kultclub aus Giesing vor eine Herausforderung. Die bisherigen Löwen-Gegner im neuen Jahr hießen Duisburg, Lübeck, Sandhausen und Aue, in der Rückrundentabelle auf den Plätzen 18, 9, 8 und 5 platziert. Können die Löwen nun auch gegen die aktuelle Nummer zwei bestehen? Argirios Giannikis, 2017/18 für sechs Monate Trainer an der Hafenstraße, sagt: „Ja. Wir gehen in jedes Spiel rein, um es zu gewinnen. Essen hat einen fußballerischen Ansatz – ähnlich wie Sandhausen oder Aue. Ich hoffe, dass wir weitermachen wie zuletzt. Wir müssen unsere Elemente ins Spiel bringen.“ Gemeint: taktisch, gegen den Ball, aber auch im Spiel nach vorne, das in Aue etwas vernachlässigt wurde: „Und dann hoffe ich, dass wir ein Package finden, das siegbringend ist.“
Personell ändert sich wenig gegenüber der Nullnummer im Erzgebirge. Kapitän Jesper Verlaat, am Samstag gelbgesperrt, steht wieder zur Verfügung. Aber auch Neuzugang Max Reinthaler, der den Abwehrchef der Löwen würdig vertrat (erstes Zu-Null seit 21. Oktober) – und entgegen ersten Befürchtungen keine Muskelverletzung davongetragen hat. Giannikis spricht in der Abwehr von einem „Luxusproblem“ – und ließ generell offen, welche Elf er den offensiv starken, aber defensiv anfälligen Essenern entgegenstellen wird.
Auf das Wiedersehen mit seinem Ex-Club freut er sich. Es sei eine „schöne, intensive, erfolgreiche Zeit“ gewesen – zumindest bis zur Bekanntgabe, dass er zum VfR Aalen weiterziehen werde. Grundsätzlich wünsche er den Rot-Weissen alles Gute – aber nicht heute, wo Giannikis nach drei Unentschieden endlich mal wieder alle drei Punkte einsacken möchte. Er sagt: „Man darf nicht vergessen, wo wir herkommen. Die Mannschaft hat vor der Winterpause sechs von sieben Spielen verloren. Jetzt sind wir nah dran an Siegen. Ich glaube, es fehlt nicht viel.“
Doch egal, wie es heute ausgeht: In der Rückrundentabelle bleibt 1860 auf Platz 13 (mit sechs Punkten) – das Duell mit Essen ist die Nachzüglerpartie vom 18. Spieltag der Hinrunde. ULI KELLNER