Duell der Super-Dribbler

von Redaktion

Musiala und Wirtz sind die großen DFB-Hoffnungsträger – Meister kann nur einer werden

VON VINZENT TSCHIRPKE UND PHILIPP KESSLER

München – Im Oktober blitzte in Philadelphia kurz die deutsche Hoffnung auf. Als die DFB-Elf gegen Mexiko zum 2:2-Ausgleich traf, eröffnete Jamal Musiala (20) den Spielzug mit einer klugen Drehung. Die anschließende Flanke fand mit Florian Wirtz (20) ihren Abnehmer, dessen Kopfball zwar pariert, durch Niclas Füllkrug (30) aber per Abstauber verwandelt wurde.

Es war das letzte Mal, dass Wirtz und Musiala gemeinsam auf dem Platz standen. Wenn es am Samstag zum Duell um die deutsche Meisterschaft kommt (18.30 Uhr/Sky), kommt es ebenfalls zum Duell der Super-Dribbler. Beide Spieler eint die Fähigkeit, enge Spiele mit einer Aktion im Alleingang zu entscheiden. Beide Stars sind im Club schon unumstrittene Leistungsträger. Welche Gemeinsamkeiten haben Wirtz und Musiala noch? Und was unterscheidet sie? Unsere Zeitung macht den Check.

Dribbling: Die Paradedisziplin beider Akteure. Musiala ist für seine Sololäufe bekannt. Wirtz wurde in dieser Saison am öftesten gepresst, hat sich so häufig wie kein anderer Spieler aus Drucksituationen herausgedribbelt – und ist somit Gold wert für das Ballbesitz-Spiel der Alonso-Elf.

Abschluss: Beide haben bisher fünf Mal getroffen, mit etwas Glück hätten es ein paar Tore mehr sein können. Aber: Musiala netzte zuletzt per Kopf, seine Spielweise wurde unter Tuchel deutlich effektiver. Wirtz steht dagegen eher für Spektakel – und erzielte jüngst den Treffer des Jahres.

Topstar-Potenzial: Um beide Talente halten sich Gerüchte europäischer Giganten. Real Madrid und Manchester City sollen an Musiala baggern, Wirtz wird immer wieder mit Liverpool in Verbindung gebracht – und dem FC Bayern. Bislang liegt Musiala (110 Mio. Euro) vor Wirtz (100 Mio. Euro), immerhin hat er den FCB letztes Jahr zur Meisterschaft geschossen.

Fazit: Die Nase vorne hat keiner, es ist ein Duell auf einem (unfassbar hohen) Niveau. Das sind zwei Jahrhundert-Talente, die beide die Chance haben, in ihrer Karriere zum Weltfußballer des Jahres gewählt zu werden“, sagte Michael Reschke (Ex-Technischer Direktor beim FCB & Manager von B04) dem Kicker. Auch Lothar Matthäus legt sich fest: „Die zwei sind unsere großen Hoffnungsträger für das kommende Jahrzehnt“, so der Rekordnationalspieler mit Blick auf den DFB. „Sie sind fußball-intelligent, stehen sich nicht im Weg, spielen auch im Verein nicht auf der identischen Position. Ein Trainer muss es hinkriegen, sie in einem Team zu integrieren.“ Julian Nagelsmann wird es vernommen haben.

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