Debütanten und Medaillenjäger

von Redaktion

Manche schnuppern WM-Luft, andere gieren nach Gold: Das deutsche Team

München – Medaillenhoffnungen, Scharfschützen – und eine wahrscheinliche Abschiedstournee: Unsere Zeitung stellt die zwölf Deutschen bei der Biathlon-WM in Nove Mesto vor.

Selina Grotian (19/SC Mittenwald): Die viermalige Junioren-Weltmeisterin setzte sich in ihrer Premierensaison im Weltcup in den Punkterängen fest, insbesondere ihre Laufzeiten sind beachtlich. Am Schießstand ließ sie absolute Spitzenplatzierungen und die Norm liegen. Als Zukunftshoffnung darf sie trotzdem WM-Luft schnuppern.

Jannina Hettich-Walz (27/SC Schönwald): Im besten Biathlon-Alter hat die Schwarzwälderin den nächsten Schritt gemacht. Mit Rang fünf stellte sie in Oberhof ihr bestes Karriereergebnis ein, schaffte vier Platzierungen unter den Top Ten. In der Staffel eine verlässliche Größe, für eine Einzelmedaille muss bei ihrer vierten WM läuferisch mehr kommen.

Franziska Preuß (29/SC Haag): In ihrer Comebacksaison schloss die Bayerin stark die Lücke nach dem Rücktritt von Denise Herrmann-Wick. Trotz erneuter Krankheitsprobleme bereits mit drei zweiten Plätzen, bei elf Einzelstarts immer unter den Top Ten. In Topform ist die verlässliche Schnellschützin heißeste deutsche Medaillenkandidatin.

Johanna Puff (21/SC Bayrischzell): Für die Zwölfte des zweitklassigen IBU-Cups geht es bei der WM-Premiere in erster Linie ums Lernen. Schaffte mit zwei Siegen im IBU Cup in dieser Saison den Anschluss, bei ihren zwei Starts im Weltcup einmal in den Punkten. Am Schießstand auf Topniveau, läuferisch fehlt es noch etwas.

Sophia Schneider (26/SV Oberteisendorf): In der Saison nach ihrem internationalen Durchbruch tut sich die stets fröhliche Chiemgauerin schwer. Ihrem fünften Platz zum Auftakt folgte auch aus gesundheitlichen Gründen ein längerer Durchhänger. Die laufstarke Athletin muss bis zu ihrer zweiten WM ihre Rückenprobleme in den Griff kriegen.

Vanessa Voigt (26/SV Rotterode): Die Thüringerin ist die Zuverlässigkeit in Person, 94,8 Prozent Trefferquote sind Bestwert im gesamten Feld. Bei der Generalprobe in Antholz traf sie 60 von 60 Schüssen, der Trend passt. Findet die Scharfschützin bei ihrer zur Laufform des Saisonbeginns zurück, ist das Podest in Reichweite.

Benedikt Doll (33/SZ Breitnau): Nove Mesto ist die achte und wahrscheinlich letzte WM des Familienvaters, er will seine Karriere am Saisonende nach derzeitigem Stand beenden. Mit zwei Sprint-Siegen schürte er große Hoffnungen, verlor aber zuletzt seine Konstanz im Schießen. Mit speziellem Trainingsprogramm soll der Anführer trotz Schnupfens die Medaillenform wiederfinden.

Philipp Horn (29/SV Frankenhain): Der Thüringer hatte den Weltcupzug anfangs verpasst, rückte erst verspätet nach. Nach zwei Top-Ten-Platzierungen zum Einstand nicht mehr wegzudenken aus dem Team. Kann dank seiner Laufstärke bei seiner zweiten WM überraschen.

Johannes Kühn (32/WSV Reit im Winkl): Der Bayer hat seine schier chronische Stehendschwäche besser in den Griff bekommen, liefert deutlich konstanter im Spitzenbereich ab. Bei der Generalprobe als Dritter mit dem ersten Podestplatz, die Formkurve zu seiner fünften WM passt.

Philipp Nawrath (30/SK Nesselwang): Der Spätstarter ist plötzlich mitten in der Weltspitze. Die guten Laufleistungen kriegt der Freund der norwegischen Spitzenbiathletin Karoline Offigstad Knotten immer öfter mit starkem Schießen gepaart.

Roman Rees (30/SV Schauinsland): Schaffte mit dem Sieg im Auftakteinzel und dem Gelben Trikot seinen größten Karriereerfolg. Danach wurde der in seine vierte WM startende Schwarzwälder von Corona ausgebremst. Gerade läuferisch wird die Suche nach der Topform zum Wettlauf mit der Zeit.

Justus Strelow (27/SG Stahl Schmiedeberg): Der Auftaktzweite ist das männliche Pendant zu Voigt, hat die zweitbesten Schießwerte im Weltcup. Im zweiten Trimester mehrfach bester Deutscher, dazu gelang mit Voigt ein Single-Mixed-Sieg. In Wettkämpfen mit viermal Schießen für eine Medaille gut.  sid

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