Tote Hosen statt rote Hosen

von Redaktion

TV-KRITIK

Als die Bayern die Hosen runterlassen wollten, war das Ende bitter: Tote Hosen statt rote Hosen. An Tagen wie diesen geht gar nichts. Schockversiebt mit Thomas Tuchel am Didi-Hamann-Nationalfeiertag. Akkusativ-Skeptiker Lothar wunderte sich sprachlich herausgefordert, aber inhaltlich verständlich über Aufstellung und Taktik: „Ich weiß es nicht, was Thomas Tuchel gedacht hat für diese Entscheidung.“

Wie sehr hat Sky hyperventiliert? Maximal! Didi Hamann hat schon am Nachmittag enthüllt, dass ihm ein Vögelchen gezwitschert hat, dass Joshua Kimmich rechts hinten spielen könnte. Das war wieder mal Quatsch, aber jetzt wissen wir offiziell: Der Didi-Man hat einen Vogel. Sebastian Hellmann wusste vor dem „Top-Top-Topspiel“: „Die Bayern haben ein Fußballmesser zwischen den Zähnen.“ Leider war es nur ein pinkes Plastik-Kindermesserl. Und natürlich lassen Hellmann, den Freund des Trainerfeuerns, seine Urinstinkte nicht los. Er erkundigte sich bei Bundestrainer Nagelsmann: „Können Sie uns ungefähr sagen, was bei den Bayern los ist, wenn das heute schiefgeht?“ Da hat sich der Julian ungefähr gedacht: „Dann wäre Wintersport eine schlechte Idee für Thomas.“ Was wussten die Sachverständigen? Viel! Expertin Julia Simic lobte vor dem Spiel visionär die „Erwachsenheit“ von Xabi Alonsos Mannschaft. Lothar erfand neuartige Fußballer wie Radädschi, Bawlowitz und FCB-Neuzugang Boy. Aber er erspähte sehr clever, wie das 0:1 von „ausgerechnet“ Stanisic passiert ist: Die Bayern-Abwehr feiert Neuer für eine Rettungsaktion, traumtrödelt, und schon macht es Bumm. Da erzählte Lothar mal was, was man nicht auch gleich von selber sieht. Gerne öfter! Wie geschockt war Wolff Fuss? Sehr! Er hatte am Anfang viel Spaß am Kamelle-Werfen in Leverkusen und analysierte die Kalorienbomben ganz genau: „Hast du schon mal ein Gummi-Auge gegessen, Lothar? Nein? Dann wird’s Zeit!“ Am Ende hieß es: „Leverkusen ist jeck!“ Fuss war geschockt von der „maximalen Demütigung“ für die „fachmännisch zerlegte Bayern-Hintermannschaft“. Und wahrscheinlich hätte nur der große Fußball-Literat Marcel Reif die richtigen Schlussworte gefunden: „Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen, den Vorhang zu und alle Fragen offen.“ Damit hätte er absolut Brecht gehabt. JÖRG HEINRICH

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