Wann fliegt Horner?

von Redaktion

Vorwürfe gegen Red-Bull-Teamchef: Formel-1-Bosse fordern bereits den Rauswurf

VON RALF BACH

München – Wie lange kann sich Christin Horner noch als Teamchef bei Red Bull halten? Diese Frage bewegt die Formel 1 seit genau einer Woche. Das Weltmeister-Team von Max Verstappen hat eine Untersuchung gegen den 50-Jährigen eingeleitet, am Freitag wurde er acht Stunden lang von einem Anwalt (genannt: Barrister) an einem geheimen Ort in London vernommen. Und durfte seinen Platz behalten.

Doch wie lange kann sich Red Bull das erlauben? Die Vorwürfe gegen Horner, der alles dementiert, sind massiv: Er soll eine Mitarbeiterin jenseits aller vertretbaren Moralvorstellungen unter Druck gesetzt haben. Und auch wenn Red Bull penibel vermieden hat, von sexueller Nötigung zu sprechen, war in den Sozialen Medien genau dies die einhellige Interpretation. „Sex Bull Racing“ statt Red Bull Racing setzte sich im Internet als Spitzname des Teams durch.

Auch die Reaktion von Horners Frau Geri Halliwell (51) spricht Bände. Das Ex-Spice-Girl soll laut Insidern in Tränen aufgelöst sein – aber trotz allem zu ihrem Mann stehen. Die Sun zitiert einen Freund des Paares mit den Worten, die Affäre hätte laut der Sängerin einen „Grand-Canyon-großen Riss in ihr super-perfektes, super-schönes Leben gerissen“. Sicher ist: Die Mitarbeiterin, deren Namen unsere Zeitung kennt, agiert im mittleren Management bei Red Bull Racing in England.

Ex-Formel-1-Chef Bernie Ecclestone, ein Vertrauter Horners, hat nach Informationen unserer Zeitung seinem Freund dringend geraten, von seinem Posten zurückzutreten, um weiteren Schaden für sich und seine Familie zu vermeiden. Horner weigert sich und beruft sich dabei auf die Unterstützung der thailändischen Teilhaber von Red Bull, denen 49 Prozent des Konzerns gehören. Westliche Moralvorstellungen scheinen bei ihnen eher unter der Rubrik „Kavaliersdelikt“ zu laufen. Anders bei Mark Mateschitz, dem Sohn von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz, dem 49 Prozent der Anteile gehören.

Nach Informationen unser Zeitung wurde er bereits von F1-Boss Stefano Domenicali angerufen – auf Druck der US-Vermarkter Liberty Media. Die US-Bosse sehen bei den im Raum stehenden Vorwürfen keine Basis mehr, mit Horner weiterzuarbeiten. Und Horner hat, unabhängig von seiner Schuld oder Unschuld, ein weiteres Problem: Er hat sich in den vergangenen Jahren sowohl Technikgenie Adrian Newey, die Familie von Superstar Max Verstappen und RB-Chefberater Helmut Marko zum Feind gemacht. Am 15. Februar wird das Auto präsentiert, mit dem Verstappen den vierten Titel in Folge einfahren soll. Ein Auftritt mit Horner ist unter diesen Umständen so gut wie nicht mehr denkbar.

Ecclestone rät Horner zum Rücktritt

Unterstützung aus Thailand

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