Sieben aus acht – das verratene Mannschaftsgeheimnis des EHC

von Redaktion

Für die letzte Etappe der DEL-Hauptrunde haben sich die Münchner ein „hartes Ziel“ gesetzt – Les Lancasters Rolle

München – Als doppelter Torschütze beim 7:3 gegen die Schwenninger Wild Wings glühte Filip Varejcka (23) vor Glück, seine Wangen waren so rot wie sein Haarschopf – und er wurde redselig, als der Eishockeysender MagentaSport ihn zum Schlussinterview bat. Varejcka erzählte, dass es für seinen EHC Red Bull München auf der letzten Etappe der DEL-Hauptrunde noch ein Stück höher gehen soll als nur bis zur Wahrung des sechsten Platzes. „Wir haben uns als Ziel gesetzt, sieben der letzten acht Spiele zu gewinnen.“

Trainer Toni Söderholm fand es interessant zu hören, „dass der Filip Mannschaftsgeheimnisse an die Öffentlichkeit gegeben hat“, aber ja, das bestätigt er, es habe eine Sitzung gegeben, auf der man sich eingeschworen habe auf die abschließenden Wochen der „regular season“ (bis Freitag, 8. März). Wobei: „Es scheint so, dass die Mannschaft sich noch härtere Ziele gesetzt hat“, kommentiert Söderholm den Sieben-aus-acht-Plan, „ich finde das gut“.

Das 7:3 gegen Schwenningen war am Donnerstagabend der erste gelöste Teil der Challenge. Ein Spiel mit ungewöhnlichem Verlauf: Erst verhinderte EHC-Torhüter Mathias Niederberger „mit zwei, drei großen Paraden“ (so beide Trainer, Söderholm und Schwenningens Steve Walker, der vorjährige Münchner Assistenzcoach) einen Rückstand, dann spielte sich der EHC in einen Torrausch; nach 38 Minuten prangte die 7 auf dem Videowürfel. „Das letzte Drittel war vom Mentalen her das schwierigste“, sagte Söderholm. Die Gier auf weitere Tore verführte zu einem Nachlassen in der defensiven Achtsamkeit, die Schwenninger gewannen den Schlussabschnitt in einem für sie verheerenden Spiel (Walker: „Schlechtes Puckmanagement, langsam, zu kompliziert“) mit 3:0. Obwohl an das rauschende 7:0 noch drei Kratzer kamen, meine Toni Söderholm: „Das nimmt uns nichts davon, dass die Mannschaft sich gut vorbereitet hat. Wir waren effizient und haben korrekt gearbeitet.“

Zu seinem Heimdebüt kam US-Verteidiger Les Lancaster. Der 27-Jährige blieb beim Scoring-Rausch außen vor, er ist noch in der Eingewöhnungsphase. „Für ihn ist es schwierig, weil er in Finnland die zwei Wochen vor seinem Wechsel zu uns nicht gespielt hat und bei uns in der DEL dann auch gleich eine Pause war“, erklärt Söderholm. Lancaster hatte bei Ilves Tampere eine Supersaison 22/23, doch „danach eine frustrierende Saison. Der Trainer brachte neue Spieler rein, meine Rolle veränderte sich“, erzählt er. Daher der Wechsel nach München – „mit Verlobter und Hund“. Söderholm sieht mit ihm die Verteidigung „vielfältiger aufgestellt. Les ist ein Spieler, der weiß, wo er in den kommenden drei Sekunden gebraucht wird“. Trifft es gut, findet Lancaster, spürbar geschmeichelt: „Ich bin gut darin, das Spiel zu lesen.“ GÜNTER KLEIN

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