Der Zoff mit Sky eskaliert

von Redaktion

FCB-Coach Tuchel dementiert Zündstoff-Aussagen

München – Der FC Bayern und der Bezahlsender Sky werden diese Saison wohl keine Freunde mehr. Zur Erinnerung: Vergangene Woche hatte Sky-Moderator Riccardo Basile in einer TV-Sendung großspurig behauptet, Bayern-Trainer Thomas Tuchel hätte nach der Pleite gegen Leverkusen folgenden Satz gegenüber seinen Spielern fallen lassen: „Ihr seid nicht so gut, wie ich annahm, dann muss ich mich eurem Niveau eben anpassen.“

Am Samstag kamen diese Zündstoff-Aussagen auf der obligatorischen Spieltagspressekonferenz erneut auf den Tisch – und zwar proaktiv von Pressesprecher Dieter Nickles: Tuchel wurde gefragt, ob er die Tonalität der Kritik an seiner Arbeit nachvollziehen könne – und als der Coach seine Ausführung beendet hatte („Ich kann das komplett nachvollziehen“), ergriff Nickles das Wort: „Vielleicht können wir an dieser Stelle eine Sache klarstellen: Es kam ja vor zwei Tagen auf, dass Thomas Tuchel in der Kabine nach dem Spiel gegen Leverkusen einen Satz zur Mannschaft gesagt haben soll – der so nie stattgefunden hat. Das ist schlichtweg nicht richtig, das ist nicht die Wahrheit und solche Sätze gehen natürlich in die Medienwelt raus und haben teilweise auch eine toxische und würdelose Wirkung. Das fällt mal schnell hinten runter und sollte nicht unerwähnt bleiben.“

Nach diesem kurzen Monolog des Pressesprechers folgten weitere Fragen zu Dayot Upamecano, Bundesligagegner Bochum und der Champions League. Doch man merkte dem Trainer an, dass die Vorwürfe von Basile in ihm arbeiteten – und darum wehrte er sich ebenfalls noch persönlich gegen die Vorwürfe: „Wir werden uns als Trainer-Team nie über die Mannschaft stellen. Dieser Satz, über den eben gesprochen wurde, ist völlig absurd. Ein Trainer, der so einen Satz sagt, der steigt ja nicht mehr zu seiner Mannschaft in den Bus ein.“

Der angebliche Zündstoff-Satz also nicht mehr als ein Hirngespinst eines Fernseh-Reporters, der auf Schlagzeilen aus ist? Der TV-Sender teilte auf eine entsprechende Anfrage mit: „Sky steht für fantastischen Livesport, aber eben auch für investigativen Journalismus. Unser Reporterteam steht für saubere Recherchen und genießt unser volles Vertrauen.“

Der Sender stellt sich damit klar auf die Seite seines Mitarbeiters. Das war in der jüngsten Vergangenheit nicht immer so. Als Experte Didi Hamann vor wenigen Wochen Tuchel einen „Job-Flirt“ mit dem FC Barcelona unterstellte, setzte sich der FC Bayern mit einer Stellungnahme auf der Vereinshomepage zur Wehr und kündigte an, sich so etwas nicht gefallen zu lassen. Danach entschuldigte sich Hamann.

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