Wieder im Rampenlicht

von Redaktion

Zwarts‘ Pflichtspiel-Rückkehr nach 126 Tagen Verletzungspause macht die Löwen glücklich

VON JOHANNES OHR

München – Nach dem 1:0(0:0)-Auswärtssieg in Verl gab es im Tross des TSV 1860 viele strahlende Gesichter. Doch bei einem war das Grinsen im Gesicht doch noch einmal ein ganzes Stück weit breiter als bei seinen Kollegen. Mit seiner Einwechslung in der 78. Minute ging für Joel Zwarts (24) am Samstag eine lange Leidenszeit zu Ende. Satte 126 Tage nach seinem letzten Pflichtspieleinsatz feierte der Stürmer endlich sein Comeback.

„Es ist schön, wieder zurück zu sein“, strahlte Zwarts nach dem Spiel. „Ich habe viel gearbeitet, viel gekämpft. Es war eine schwere Periode – sowohl physisch als auch mental. Ich bin glücklich, dass ich wieder da bin.“ Und in der Tat: Der Weg zurück auf den Rasen war für Zwarts kein leichter. Eine fast schon mysteriöse Verletzung – ob jetzt am Bauchmuskel, an den Adduktoren oder doch am Schambein wusste man nie so genau – machte dem Sommer-Neuzugang von Jahn Regensburg schwer zu schaffen.

Ab dem 21. Oktober, dem 1:1 in Münster und seinem bislang letzten Spiel für Sechzig, war Zwarts sprichwörtlich raus. Erst aus der Mannschaft. Und anschließend sogar auch aus München. Um den Kopf freizubekommen und nicht mehr „alleine“ auf einem Nebenplatz ackern zu müssen, durfte der Niederländer ab Mitte Dezember in der Heimat in Rotterdam an seinem Comeback schuften. In gewohnter Umgebung und im Kreise seiner jungen Familie wollte Zwarts wieder auf die Beine kommen.

Dafür holte er sich nach Informationen unserer Zeitung sogar die Unterstützung einer Firma aus Amsterdam, die sich auf Reha-Maßnahmen spezialisiert hat. Vier Wochen später schlug er mit Fortschritten wieder bei Sechzig auf, ehe er am 8. Februar ins Mannschaftstraining einstieg. Am Samstag in Verl dann sein Pflichtspiel-Comeback. Kurios: Zwarts stand bereits in der 70. Minute zur Einwechslung bereit, musste sich aufgrund des Treffers von Julian Guttau (71.) dann aber noch ein paar Momente gedulden. Dann war es so weit: Ein Umarmung mit dem ausgewechselten Fynn Lakenmachher (23) und mit mit forschen Schritten zurück in die Zukunft.

„Du schaust immer nach dem Moment, ab wann du wie wieder Fußball spielen kannst“, gab Zwarts einen Einblick in sein Seelenleben. „Heute war es mein Tag.“ Den er im übrigen fast noch mit einem Assist krönte. Doch der ebenfalls eingewechselte Eliot Muteba (20) konnte seinen feinen Steckpass kurz vor Schluss nicht zur 2:0-Führung verwandeln. Auch Argirios Giannikis (43) dürfte sich über Zwarts Rückkehr freuen. Mit ihm, Lakenmacher, Neuzugang Serhat-Semih Güler (26/kam im Januar aus Rostock) und Juwel Mansour Ouro-Tagba (19) hat der mit Sechzig weiter ungeschlagene Trainer im Sturmzentrum künftig die Qual der Wahl.

„Ich freue mich natürlich, wenn Spieler gesund und leistungsfähig sind und sich zeigen können“, sagte Giannikis bereits ein paar Tage vor dem Auswärtssieg in Verl. Gut für Zwarts: Angesichts der zahlreichen Alternativen, die in Form von Lakenmacher (drei Tore in der Rückrunde) und Ouro-Tagba (zwei Tore) ja auch funktionieren, kann er nun ohne Druck wieder Form aufbauen.

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