Rosenheim – Enttäuscht und erleichtert? Beides zusammen – geht das? Im Falle der Starbulls Rosenheim in der DEL2 eventuell schon. Am Freitag war der Aufsteiger nahe dran an einem Auswärtssieg beim Spitzenreiter Kassel, ehe 83 Sekunden vor Schluss der 2:2-Ausgleich fiel. In der Verlängerung mussten sich die Rosenheimer dann noch geschlagen geben, und der Playoff-Rang war so gut wie weg. „Bitter, denn das war unser bestes Saisonspiel“, haderte Trainer Jari Pasanen.
Am Sonntag waren die Starbulls dann im Glück, denn auch der elfte Platz ist in dieser Spielzeit von besonderer Bedeutung, denn man braucht aufgrund der neuen Playdown-Regelung nur zwei Siege gegen das Schlusslicht. Dieser elfte Rang war aber trotz des Rosenheimer 4:2-Erfolgs über Freiburg auf der Kippe, weil die Selber Wölfe plötzlich in Regensburg in Führung lagen. Doch die Oberpfälzer mit Trainer Max Kaltenhauser – geboren in Wasserburg im Landkreis Rosenheim – ließen die Grün-Weißen nicht im Stich und erzielten 62 Sekunden vor Schluss noch den Ausgleich. Erleichterung pur im Rofa-Stadion, als das Ergebnis aus Regensburg die Runde machte.
So treffen die Starbulls nun auf den Tabellenletzten aus Bietigheim, gegen die Steelers holte man im bisherigen Saisonverlauf zehn von zwölf Punkten. Und die aktuelle Verfassung spricht auch für die Rosenheimer, die sieben ihrer letzten zehn Begegnungen in der Liga für sich entschieden.
Als interner Topscorer an der Mangfall hat C.J. Stretch die Hauptrunde beendet. Dem Mittelstürmer gelangen in 50 Spielen insgesamt 51 Punkte. Gerade in den letzten Wochen ist er so richtig in Schwung gekommen und hatte großen Anteil an der derzeitigen Rosenheimer Form.
Das Auf und Ab im Laufe einer Saison dokumentiert sich am Zweiten der Scorerliste: Reid Duke ist mit 23 Treffern zwar bester Starbulls-Torschütze, hat aber zuletzt kaum gepunktet. Wer in den Playoffs nun ran darf? Pasanen kann nur vier der sechs Kontingentspieler aufbieten. Die Form wird entscheiden – und da hat Chris Dodero mit zwei Toren gegen Freiburg Werbung für sich gemacht. THOMAS NEUMEIER