Einer, der sich wie Messi bewegt

von Redaktion

Diese Stimme war vielleicht sogar mehr Wert als die Trophäe Kopa selbst. Bei der Wahl zum besten U21-Spieler Europas landete Jamal Musiala (21) im Rahmen der Ballon-d‘Or-Zeremonie Ende Oktober nur auf Platz zwei. Als danach das Voting der ehemaligen Weltfußballer veröffentlicht wurde, hatte der Bayern-Star trotzdem mächtig Grund zur Freude. Lionel Messi (36/aktuell Inter Miami), der Superstar unter den Superstars, stimmte für ihn. „Das habe ich als sehr große Ehre empfunden“, sagt Musiala. „Messi war in meiner Kindheit immer mein Vorbild. Ich habe immer seine Spiele geschaut und ihn für sein Spiel bewundert.“

Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) sieht sogar Parallelen zwischen seinem ehemaligen Bayern-Schützling und Argentiniens achtmaligen Weltfußballer. Musiala habe „Bewegungen, die man bei Messi auch gesehen hat und immer noch sieht“, betonte der Coach Anfang 2023. Allerdings: Im Vergleich zum amtierenden Weltmeister, der hauptsächlich als sogenannte falsche Neun agiert, ist der deutsche Nationalspieler eher Typ Spielmacher. Obwohl Musiala beim FC Bayern zuletzt wieder häufiger auf dem Flügel eingesetzt wurde, fühlt er sich auf der Zehner-Position hinter den Spitzen am wohlsten. „Ich versuche, frei zu sein und mein Spiel zu spielen im Rahmen der taktischen Vorgaben unseres Coaches“, erklärt Musiala seine Spielweise. „In England haben sie immer von freedom of play gesprochen. Ich mag diesen Begriff. Generell versuche ich auf der Zehn einen positiven Impact auf unser Spiel zu haben: also Spielzüge einleiten, Tore vorbereiten und selbst Tore erzielen.“ Ausgebildet wurde Musiala in der Nachwuchsabteilung des FC Chelsea.

„Dort habe ich anfangs viel als Stürmer gespielt und immer sehr viele Tore geschossen. Ich liebe Tore schießen. Mit der Zeit wurde ich dann weiter nach hinten auf die Zehn gezogen, um das Spiel mehr vor mir zu haben“, erinnert sich Musiala. 2019 folgte der Schritt zum FC Bayern – für eine Schnäppchen-Summe von rund 250 000 Euro. Beim deutschen Rekordmeister konnte er auf verschiedenen Positionen, Aspekte für sein Spiel als Zehner übernehmen. „Auf den Flügeln kann ich meine Stärken auch gut einbringen. Im Zentrum auf der Sechs und Acht habe ich das Spiel aus einer anderen Position kennengelernt und habe definitiv mein taktisches Verhalten und meine Defensivskills verbessern können. Auch die Arbeit gegen den Ball und die Zweikampfführung. Das waren gute Erfahrungen“, so Musiala, der nach wie vor vor allem mit seinen Dribblings für Aufsehen sorgt.

Inspiration holte er sich dabei früh von Neymar (32, Al-Hilal, Ronaldinho (43), Lothar Matthäus (62) oder Messi. Musiala: „Ich habe immer viele Spiele geschaut und habe dann die Tricks und Skills, die ich im Spiel gesehen habe, im Garten oder auf der Straße mit meinem Vater oder beim Fußball spielen mit Freunden nachgemacht. Ich hatte einfach immer Spaß dabei und das hat mir sicherlich auch geholfen, mein Dribbling auf ein gutes Niveau zu bekommen.“  pk

Steckbrief

Geboren: 26. Februar 2003 in Stuttgart. – Vereine: FC Southampton, FC Chelsea, FC Bayern. – Spiele/Tore: Bundesliga 109/30, DFB-Pokal 9/5, Champions League 30/4, Nationalmannschaft 25/2, U 21 England 2/1. – Positionen: Offensives Mittelfeld 21/8, Linksaußen 7/3, Rechtsaußen 1.

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