Club-WM 2025

Gebt der Sache eine Chance

von Redaktion

MANUEL BONKE

Schon mal etwas von den Seattle Sounders gehört? Oder ein Spiel von Wydad AC Casablanca verfolgt? Vermutlich sind die Urawa Red Diamonds in Deutschland eher ein Begriff, immerhin unterhält der Verein eine Partnerschaft mit Eintracht Frankfurt. Was all diese exotischen Mannschaften eint: Sie zählen zu den fixen Teilnehmern der FIFA Club-Weltmeisterschaft, die vom 15. Juni bis 13. Juli 2025 in den USA ausgetragen wird.

Insgesamt gehen dort 32 Teams an den Start, davon entsendet die europäische Fußball-Union (UEFA) zwölf Teilnehmer. Seit Mittwochabend ist klar: Die Bundesliga wird vom FC Bayern und Borussia Dortmund vertreten, andere europäische Top-Clubs wie der FC Chelsea, Real Madrid, Manchester City, Paris Saint-Germain, Inter Mailand, Benfica Lissabon und der FC Porto sind ebenfalls schon qualifiziert. Gejammere der nationalen Konkurrenz ist hierzulande vorprogrammiert, immerhin erwartet den beiden finanzstärksten Teams der Liga ein immenser Geldregen: Alleine die Startprämie soll rund 50 Millionen Euro betragen.

Während man sich in den Finanzabteilungen in München und Dortmund also schon die Hände reibt, droht den Spielern mal wieder eine Mehrbelastung. Wobei sich diese angesichts des Turnier-Zyklus von vier Jahren ehrlicherweise in Grenzen hält. Außerdem wird dieses „Schmerzensgeld“ zum Großteil in Spielergehälter fließen. Sollte sich das kickende Personal also beschweren, ist das Jammern auf höchstem (finanziellen) Niveau. Der sportliche Wert der Club-WM in ihrer aktuellen Form war überschaubar.

Das neue Format erinnert hingegen stark an das Champions-League-Turnier in Lissabon aus dem Jahr 2020. Das war zwar wegen der Corona-Pandemie hemdsärmelig aus dem Boden gestampft worden, fand im Nachgang aber viele Fürsprecher. FIFA-Präsident Gianni Infantino wird alles dafür tun, um sein neues Format sportlich attraktiv zu gestalten. Die Club-WM ist für ihn ein Prestige-Wettbewerb, weshalb eine Riesen-Show zu erwarten ist. Davon wird auch die international ausbaufähige Vermarktung der deutschen Vereine profitieren. Es ist also clever, dass der BVB kürzlich sein erstes US-Auslandsbüro in New York City eröffnet hat. Der FC Bayern hat sich dort bereits vor zehn Jahren angesiedelt. Und 2026 findet in den USA bekanntlich die „richtige“ WM statt.

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