München – Die Krise an der Heinrich-Wieland-Straße hält an. Sportlich warten Alper Kayabunar und seine Spieler im neuen Jahr noch auf das erste Erfolgserlebnis. Nach dem knappen 0:1 gegen Aubstadt setzte es im Totopokal eine 0:5-Pleite gegen Ingolstadt. Am Sonntag folgte eine 1:2-Niederlage gegen Viktoria Aschaffenburg im Grünwalder Stadion.
Es war vielleicht das letzte Heimspiel, das Türkgücü München im Grünwalder Stadion ausgetragen hat. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, spitzt sich die Stadionproblematik dramatisch zu. Ab Sommer ist für den Regionalligisten demnach auf jeden Fall Schluss. Mit dem FFC Wacker hat ein weiterer Club einen Antrag fürs Grünwalder Stadion gestellt und will seine Heimspiele in Giesing austragen. Wacker spielt zwar ebenfalls in der Regionalliga, da es aber im Frauenfußball keine 3. Liga gibt, bekommt der FFC als höher eingestuftes Team neben 1860 und FC Bayern II den Zuschlag.
Wegen Zahlungsschwierigkeiten steht allerdings auch ein sofortiges Ende im Raum. Türkgücü muss noch Nebenkosten nachzahlen und hat dafür offenbar nur noch bis zum heutigen Freitag Zeit. Ebenfalls bis heute ist die vollständige Anzahlung für die Partie gegen die Reserve von Greuther Fürth (17. März) zu leisten. Kommt das Geld nicht, erteilt die Stadt keine Freigabe für das Stadion an der Grünwalder Straße.
Sechs Heimspiele hat der Club noch bis zum Ende der Regionalliga-Saison. Das Totopokal-Viertelfinale wurde bereits nach Seligenporten ausgelagert. Dorthin würde Türkgücü im Notfall wieder ausweichen, der Nachmeldeantrag wurde aber laut SZ vom Bayerischen Fußball-Verband abgelehnt. Der Verein hat Einspruch eingelegt. Heimstetten ist weiter eine Option, aber alle verbleibenden Partien können im dortigen Sportpark nicht durchgezogen werden. Im schlimmsten Fall müsste Türkgücü einzelne Spiele absagen, wenn keine andere Lösung gefunden wird.
Bis Mitte März muss Türkgücü für die Regionalliga-Saison 2024/25 seine Unterlagen einreichen und ein Stadion benennen. Deshalb wird der Tabellenvierte auch einen Antrag für die Bayernliga stellen. Findet sich keine Spielstätte, wären eine Klasse tiefer zumindest Heimspiele an der Heinrich-Wieland-Straße möglich. JÖRG BULLINGER
Kein Heimstadion in Sicht: Türkgücü
stellt Antrag für die Bayernliga