München – Als die Sirene dem bösen Spiel im Sinan-Erdem-Dome endlich ein Ende setzte, hatte Pablo Laso dringenden Redebedarf. Mehr als eine halbe Stunde lang arbeitete der Spanier mit seinen Bayern-Basketballern dieses fürchterliche 86:109 bei Ex-Euroleague-Champion Efes Istanbul auf. Erst nach Mitternach traf der Tross im nahe gelegenen Teamhotel ein.
Es war offenkundig, dass der Auftritt seines zuletzt so stabilen Ensembles den Spanier schwer erschüttert hatte. „Wir waren nicht bereit für dieses Spiel“, haderte Laso in die Mikrophone. Und das war insofern schwer zu schlacken als ein Sieg die Bayern zumindest über Nacht schon einmal auf den zehnten Platz bugsiert hätte, der am Ende zur Teilnahme an der Viertelfinal-Qualifikation berechtigen würde. Es kam, mal wieder, alles anders. Efes-Regisseur Shane Larkine fügte mit 28 Punkten seiner Vita eine weitere Gala gegen die Bayern hinzu und erklärte Beruhigendes: „Es ist nichts Persönliches.“ Auch Weltmeister Andi Obst kommentierte es betreten: „Wir sind heute auf den Boden zurückgeholt worden.“
Lasos Hauptaugenmerk wird nun sein, das Unternehmen schnell wieder auf Kurs zu bekommen. Am Sonntag (15.30 Uhr) kommt BBL-Rückkehrer Vechta in den BMW-Park. Kommenden Freitag tritt dann mit Andrea Trinchjeris Zalgiris Kaunas der nächste Tabellennachbar in Europa auf dem Münchner Parkett an. Und auch wenn die Abfuhr in Istanbul das Unternehmen verkompliziert hat – vorbei ist der Kampf um die Play-Ins für die Bayern noch nicht. „Uns muss klar sein, dass wir immer noch im Playoff-Rennen sind“, sagte Laso. Auch wenn das Rennen ein knappes ist. rp