München – Ekstase auf der Ehrentribüne: Als Harry Kane mit dem Pausenpfiff zum zwischenzeitlichen 3:1 gegen den FSV Mainz 05 traf, gab es bei den Bayern-Bossen kein Halten mehr. Die Jubel-Arie der Großkopferten auf dem „VIP-Balkon“ sprach Bände: Hurra, wir leben noch! Wohl wissend, dass die 8:1-Gala gegen den FSV Mainz 05 die Zukunftsplanungen des deutschen Rekordmeisters erleichtert. „Es hat großen Spaß gemacht, der Mannschaft zuzuschauen: große Spielfreude, super Tore, viel Bewegung und sehr viel Leichtigkeit im Spiel. Ein sehr, sehr schöner Fußball-Nachmittag“, resümierte Sportdirektor Christoph Freund und erklärte im Hinblick auf Kaderplanung und Trainersuche: „Wenn wir unsere Spiele gewinnen und so eine Leistung bringen, macht das natürlich vieles leichter. Es ist ein angenehmeres Arbeiten. Wenn die Mannschaft funktioniert, ist alles andere im Hintergrund einfacher.“
Ein Hattrick von Torjäger Kane (13. Minute, 45.+7 und 70.), ein Doppelpack von Leon Goretzka (20. und 90.+2) sowie Treffer von Müller (47.), Musiala (61.) und Gnabry (66.) sorgten für gute Laune und zwei trainingsfreie Tage an der Säbener Straße. „Es war von vorne bis hinten die richtige Energie und Einstellung da, das Spiel zusammen zu gewinnen. Es war ein Schritt in die richtige Richtung“, so das Fazit von Mittelfeldspieler Konrad Laimer, der den Kurz-Urlaub in seiner österreichischen Heimat verbringen wird. Während die Spieler also kurz die Füße hochlegen können, wird sich die sportliche Leitung um Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Freund intensiv mit der Trainerfrage auseinandersetzen.
Bisher wurde laut Eberl noch mit keinem der Kandidaten gesprochen: „Wir haben uns erst mal an uns selbst orientiert und geschaut, und dann werden irgendwann natürlich Gespräche beginnen.“ Bei diesem Vorgang sei aber auch Respekt gegenüber anderen Clubs gefragt, „weil wir wissen ja, dass der ein oder andere Kandidat bei uns auch einen anderen Verein hat“, erklärte Eberl. So wie Wunschkandidat Xabi Alonso bei Bayer Leverkusen oder B-Lösung Roberto De Zerbi in Brighton. Eine Deadline habe man sich laut Freund nicht gesetzt: „Natürlich wollen wir es nicht zu lange hinausschieben. Aber: Wichtiger als die Geschwindigkeit ist, das Richtige zu tun.“
Einen konkreteren Zeitplan gibt es hingegen bei den anvisierten Vertragsgesprächen mit Joshua Kimmich – diese sollen laut Freund nach der Länderspielpause anvisiert werden: „Ende März sind wir alle wieder zusammen und dann werden wir uns sicherlich im April, Mai zusammensetzen.“ Die Arbeitspapiere des Nationalspielers sind bis zum 30. Juni 2025 datiert, dementsprechend gelassen gibt sich der vierfache Familienvater bei seiner Zukunftsfrage: „Es hat jetzt noch keiner mit mir gesprochen. Deswegen bin ich sehr entspannt. Schauen wir mal, was passiert. Ich fühle mich wohl in München. Es ist nicht ganz so schlecht hier, auch wenn die letzten Jahre sportlich nicht so erfolgreich waren.“
Zwischen den Zeilen lässt sich herauslesen, dass Kimmich auch in Zukunft weiterhin dazu beitragen möchte, dass auf der Ehrentribüne in Fröttmaning wieder regelmäßig Partystimmung herrscht.