Augsburg – Jess Thorup hebt sich von anderen Bundesliga-Trainern ab, die beim Thema Europa sofort den Abwehrschirm hochziehen. Der Däne, seit nunmehr 18 Spielen beim FC Augsburg in der Verantwortung, lacht freundlich: „Das wäre schön.“ Es gibt Szenarien, wonach die deutschen Clubs nächste Saison acht internationale Startplätze bekommen könnten – der FCA befindet sich nach einer Serie von drei Siegen (2:1 gegen Freiburg, 6:0 in Darmstadt, 1:0 gegen Heidenheim) im Wettbewerb darum. „Es gibt“, erklärt Kapitän Ermedin Demirovic, „keinen Gegner in der Liga, vor dem wir Angst haben müssten.“
Das 1:0 gegen Heidenheim war kein fußballerisches Glanzstück, vielmehr verbunden mit Arbeit, mit körperlicher Leidensfähigkeit – doch gerade daran berauschte sich die Augsburger Mannschaft. Kategorie Dreckssieg, das Tor durch Abwehrchef Jeffrey Gouweleeuw, sein erstes seit zweieinhalb Jahren, erzielt aus einem Eckball heraus. Es fielen die Begriffe „Reife“ und „erwachsener Sieg“. Jess Thorup freute sich besonders „für den Lars“. Seit der Winterpause beschäftigt der FCA mit dem Dänen Lars Knudsen einen Standardtrainer. Jetzt gibt es einen ersten Erfolgsnachweis.
Von Heidenheim hat sich der FCA etwas abgesetzt. Der FCH trägt’s aber mit Fassung. Trainer Frank Schmidt: „Ich wurde gefragt, ob es bei uns nun dunkel wird. Doch nein, in Heidenheim scheint weiter die Sonne.“ GÜNTER KLEIN