Hamburg – Steffen Baumgart musste sich erst einmal selbst aufrichten. „Ich sollte jetzt aufhören, den Kopf hängen zu lassen“, sagte der Coach des HSV frustriert nach dem nächsten Tiefschlag. Der trainingsfreie Sonntag diente auch dem ernüchterten Hoffnungsträger dazu, kurz durchzuatmen und sich wieder zu fokussieren.
Mit dem 0:2 (0:1) bei Fortuna Düsseldorf waren in Hamburg die Zweifel am Erreichen des Aufstiegstraums einmal mehr angewachsen. Als Heilsbringer war Baumgart zum HSV gekommen, doch die Bilanz des Nachfolgers von Tim Walter ist ernüchternd: drei Spiele, zwei Niederlagen, dazu blieben die Hamburger zum ersten Mal nach 30 Begegnungen ohne Torerfolg. Der Rückstand auf Holstein Kiel auf dem direkten Aufstiegsplatz zwei ist auf satte fünf Punkte angewachsen, Tabellenführer FC St. Pauli schwebt aktuell ohnehin in anderen Sphären.
„So erkennt keiner, dass wir mit aller Macht aufsteigen wollen“, klagte Baumgart bei Sky. Zu fehlerbehaftet und inkonstant tritt sein Team auf. Längst ist die Konkurrenz herangerückt und gefährdet sogar den Relegationsplatz. „Es waren ja auch – bevor ich da war – ähnliche, klare und deutliche Fehler, wo der Gegner übertrieben gesagt gar nichts gemacht hat“, kritisierte Baumgart. An seine Profis glaube er dennoch, betonte der 52-Jährige. „Diese Mannschaft kann, diese Mannschaft sollte können“, erklärte der Coach. Es gehe jetzt nicht darum, viel zu reden, man müsse halt „einfach mal machen“. dpa