Schüller erlöst Straus-Truppe

von Redaktion

Bayern-Frauen gewinnen Spitzenspiel in Frankfurt mit 2:1

München – Lea Schüller winkte mit beiden Armen und signalisierte, dass die Abwehrspielerinnen von Eintracht Frankfurt sie für einen kurzen Moment aus den Augen verloren hatten. Katharina Naschenweng hob im linken Halbfeld den Kopf und flankte dann präzise auf den langen Pfosten, wo die Mittelstürmerin zum 2:1 für die Frauen des FC Bayern München einköpfte (77.).

Der Treffer war enorm wichtig, denn er fiel genau zum richtigen Zeitpunkt, mitten in einer Stärkephase der Eintracht. Die Frankfurterinnen hatten in den Minuten zuvor das Tor von Mala Grohs berannt, sie waren drauf und dran, das Spiel am Samstag zu ihren Gunsten zu drehen. Doch Schüllers Treffer ließ die Kräfteverhältnisse wieder kippen, die Bayern-Frauen brachten den Auswärtssieg in dem packenden Top-Spiel vor 5750 Fans nach Hause.

„Es war ein sehr enges Spiel. Wir mussten uns den Sieg wahrlich erkämpfen. Wir sind sehr gut in die Partie gekommen, die ersten 30 Minuten haben wir klar kontrolliert. Wir hätten uns mit einem zweiten Tor belohnen müssen. Im Anschluss haben wir dann aber zu viele Konter und Torchancen zugelassen und folgerichtig den Ausgleich kassiert. Nach dem 2:1 durch Lea haben wir die Partie wieder in den Griff bekommen,“ sagte Trainer Alexander Straus. „Frankfurt hatte viel Ballbesitz, sie haben sich in der zweiten Hälfte viele Chancen rausgespielt. Aber unter dem Strich ist das ein grandioser Sieg für uns! Gerade mit Blick auf die nächsten Wochen“, erklärte Georgia Stanway.

Die Bayern-Frauen empfangen am Samstag RB Leipzig, am Wochenende darauf steht das Spitzenspiel beim VfL Wolfsburg an, bevor es im Halbfinale des DFB-Pokals wieder gegen die Eintracht geht. Eine Niederlage oder ein Unentschieden in Frankfurt hätte mit Blick auf diese vorentscheidende Phase der Saison richtig wehgetan, Wolfsburg hätte mit einem Sieg gegen Leipzig am Montag vorbeiziehen können. Entsprechend ausgelassen feierten die Tabellenführerinnen den glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg, Giulia Gwinn stimmte mit einem Megafon in der Hand die Gesänge mit den mitgereisten Fans an. „Wir sind super happy! Wir sind unfassbar froh, dass wir dieses Spiel für uns entscheiden konnten“, sagte Klara Bühl, die das erste Tor erzielt hatte. Frankfurts Laura Freigang hatte zwischenzeitlich ausgeglichen. Der Knackpunkt des Spiels war aber Schüllers Treffer. Und wer weiß, vielleicht wird das Tor im Rückblick sogar zu einem entscheidenden Moment der kompletten Saison.

CHRISTIAN STÜWE

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