Spielt Haching um den Aufstieg?

von Redaktion

Plötzlich Fünfter – mit Tuchfühlung nach oben: Formstarke SpVgg will schon bald neue Ziele formulieren

Unterhaching – „Wir haben einen kleinen Flow“, sagte Hachings Trainer Marc Unterberger nach dem Heimsieg gegen Duisburg (1:0). Eine leichte Untertreibung: Es läuft nämlich blendend bei der SpVgg. Fünf der vergangenen sechs Spiele gewann der Aufsteiger. Der Tabellenfünfte der 3. Liga darf zurecht den Blick nach oben richten.

Spätestens nach dem Spiel am kommenden Sonntag in Sandhausen will Unterberger das bereits erreichte Saisonziel Klassenerhalt anpassen. „Vielleicht dürfen wir dann oben mitspielen. Aber nur dann, wenn wir bis dahin unsere Hausaufgaben machen“, sagte der 35-Jährige. Es spricht einiges dafür, dass Haching im Aufstiegsrennen noch ein Wörtchen mitredet. Den aktuellen Rückstand auf Platz drei von sieben Punkte können die Rotblauen dank eines Nachholspiels in Saarbrücken ohnehin aus eigener Kraft noch reduzieren.

Abgesehen davon spricht auch die sportliche Qualität des Teams für eine anhaltende Hachinger Erfolgsserie. Die Vorstädter stellen zusammen mit Dresden die beste Defensive der Liga (30 Gegentreffer). Der formstarke Innenverteidiger Raphael Schifferl und Torhüter René Vollath, der mit zwölf Zu-null-Spielen den Ligarekord hält, stehen sinnbildlich für das Hachinger Abwehrbollwerk.

Auch das schwere Restprogramm der Konkurrenz könnte der Spielvereinigung helfen. Mit Ausnahme der beiden Spitzenteams Ulm und Regensburg müssen Dresden (Platz 3) und Münster (4) noch gegen alle anderen Teams aus den Top fünf antreten. Nur Ulm und Regensburg haben lediglich drei Topduelle vor sich und treffen nicht mehr auf Haching. In Spielen gegen die Topteams der Liga muss sich Unterbergers Mannschaft allerdings steigern, um im Aufstiegsrennen noch ein Wörtchen mitzureden. Vor allem auswärts. Gegen drei der vier Topteams setzte es bis dato auf fremden Plätzen Niederlagen.

Vor diesem Hintergrund hat es auch das Hachinger Restprogramm in sich. Hier lauern nicht nur schwere Auswärtsspiele in Sandhausen und in Münster am letzten Spieltag, sondern auch noch das Heimderby gegen den TSV 1860. „Wir sind in jedem Spiel Außenseiter. Deswegen sind wir gut beraten, am Boden zu bleiben“, sagt der spielende Sportdirektor Markus Schwabl.

Für eine Fortsetzung der Erfolgsserie müssen Talente sowie das Trainerteam auch die richtigen Lehren aus Fehlern ziehen. Unnötige Fehler wie bei der vermeidbaren 3:4-Heimpleite gegen Dortmund II sollten im Endspurt vermieden werden. Gelingt es der SpVgg, in den verbleibenden zehn Partien ohne Aussetzer auszukommen, ist eine Zielkorrektur nach oben nicht unrealistisch. „Nach dem Sandhausen-Spiel werden wir uns neue Ziele stecken müssen. Wir möchten ja nicht nur um die Goldene Ananas spielen“, sagt Schwabl jr.. ROBERT M. FRANK

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