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von Redaktion

Weltmeister Brehme beigesetzt: Hoeneß, Klinsmann & Co. nehmen Abschied

VON LEON AMANN

München – Jürgen Klinsmann flog extra aus seiner Wahlheimat USA ein. Der 59-Jährige wollte wie Lothar Matthäus, Stefan Reuter, Olaf Thon und viele andere der 1990er-Weltmeistermannschaft ihrem ehemaligen Teamkollegen Andreas Brehme (63 †) die letzte Ehre erweisen. Seine Familie, seine Freundin Susanne Schäfer und eine Menge Freunde, darunter auch Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge, versammelten sich am Dienstagmittag am Münchner Ostfriedhof, wo der Held von Rom seine letzte Ruhestätte fand.

Die Kirchturmuhr schlug 14 Uhr, als eine in Schwarz gekleidete Menschenmenge sich auf den Weg zur erst kürzlich ausgehobenen Grabstätte machte. Die Trauer über den Tod Brehmes, der in der Nacht auf den 20. Februar an einem Herzinfarkt starb, war über den weitläufigen Friedhof zu spüren. Viele Anwesende verdecken ihre Gesichter und die Tränen unter Sonnenbrillen. Ex-Mitspieler Klinsmann wirkte besonders ergriffen von den emotionalen Worten in der Kapelle, deren Eingang Blumenkränze schmückten. Als die Urne in die Erde hinabgelassen wurde, stiegen weiße Ballons empor.

Lothar Matthäus, der mit Brehme unter anderem bei Inter Mailand zusammenspielte, verbrachte oft 100 Nächte pro Jahr mit seinem Kumpel. „Diese Freundschaft war auch nach der Karriere nicht vorbei. Es ist wirklich, als ob ein Familienmitglied gestorben ist“, betonte der 62-Jährige schon kurz nach dem Tod.

1990 holten die beiden bei der WM in Italien den Titel. Im Finale verwandelte Brehme gegen Argentinien einen Foulelfmeter in der 85. Minute zum 1:0-Sieg. Matthäus hatte in der Halbzeit neue Schuhe angezogen, deswegen überließ er Brehme den Strafstoß. Der übernahm die Verantwortung und kam zu seinem Heldenmoment. Der gebürtige Hamburger verwandelte mit rechts eiskalt unten links zum 1:0-Endstand. Als Argentiniens damals geschlagener Torwart Sergio Goycochea die Nachricht von Brehmes Tod erhielt, erinnerte er sich. „Das Schicksal wollte es, dass ich dir Angesicht zu Angesicht im Finale gegenüberstand“, so der mittlerweile 60-Jährige: „Was für ein Moment im wichtigsten aller Turniere.

Viele Menschen verbinden mit Brehme diesen Elfmeter, doch der Wahl-Münchner, der auch die SpVgg Unterhaching trainiert hatte, war viel mehr. In erster Linie ein guter Freund. Und so werden ihn alle in Erinnerung behalten.

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